Datum: 22.06.2025 um 21:44 Uhr
Alarmierungsart: Digitaler-Melde-Empfänger & Sirene
Einsatzart: Brandeinsatz
Einsatzort: Visselhövede
Einheiten und Fahrzeuge:
- Ortsfeuerwehr Hiddingen-Schwitschen: TLF 16/24 Hiddingen-Schwitschen , TSF Hiddingen-Schwitschen , TSF-W Hiddingen-Schwitschen
- Ortsfeuerwehr Kettenburg: TSF Kettenburg
- Ortsfeuerwehr Nindorf: TSF-W Nindorf
- Ortsfeuerwehr Ottingen: TSF-W Ottingen
- Ortsfeuerwehr Visselhövede: ELW 1 Visselhövede , GW-L1 Visselhövede , HLF 20/16 Visselhövede , MTW Visselhövede , RW 2 LK Rotenburg (Wümme) , TLF 16/24 Visselhövede
- KdoW Abschnittsleiter , KdoW Stadtbrandmeister
Einsatzbericht:
Visselhövede, 22.06.2025 (sk). Zu einem Großeinsatz für die Feuerwehren aus Visselhövede, Nindorf, Ottingen, Hiddingen, Kettenburg sowie der Feuerwehr Walsrode mit der Drehleiter kam es am späten Sonntagabend um 21:44 Uhr. Alarmiert wurde zu einem „Feuer 3 (groß)“ aufgrund eines Blitzeinschlags in ein Einfamilienhaus in der Mühlenstraße.
Beim Eintreffen der ersten Kräfte konnte die gemeldete Lage durch die Ersterkundung korrigiert werden. Diese ergab, dass ein Holzunterstand hinter dem Einfamilienhaus in voller Ausdehnung brannte. Das Feuer war bereits dabei, auf einen danebenstehenden Schuppen überzugreifen.
Seitens der Einsatzleitung wurden zwei Einsatzbereiche gebildet, die sich in die rechte und linke Seite des Schuppens unterteilten. Zu beiden Seiten wurde umgehend eine Riegelstellung durch jeweils einen Trupp unter Atemschutz bezogen, um ein weiteres Übergreifen des Brandes auf den Schuppen und das Wohnhaus zu verhindern. Eine weitere Maßnahme wurde ebenfalls ergriffen, um den Brandrauch niederzuschlagen – aufgrund des Verdachts auf einen zusätzlichen Schadstoff in der Luft. Ein weiterer Atemschutztrupp ging mit dem Befehl zur Brandbekämpfung vor. Die Drehleiter aus Walsrode wurde nach ihrem Eintreffen aus dem Einsatz entlassen, da sie nach dem neuen Lagebild nicht mehr erforderlich war.
Nach gut 45 Minuten war das Feuer unter Kontrolle, und es wurde mit den Nachlöscharbeiten mittels Schaumangriff begonnen. Weitere zehn Minuten später wurde die Atemschutzsammelstelle aufgelöst, und die ersten Nachbarwehren wurden aus dem Einsatz entlassen. Insgesamt befanden sich rund 90 Einsatzkräfte, darunter 30 Atemschutzgeräteträger, vor Ort.
Bezüglich des möglicherweise freigesetzten Schadstoffes in der Luft im direkten Umfeld erhielt die Feuerwehr im frühen Verlauf des Einsatzes die Information, dass der Verdacht auf Asbest in den verwendeten Baumaterialien des durch das Feuer in Mitleidenschaft gezogenen Schuppens besteht. Asbest wurde früher als Baustoff verwendet und ist in Deutschland heute als krebserregend eingestuft, wenn es über die Atemwege in den Körper gelangt. Durch den Verbrennungsvorgang bestand nun die potenzielle Gefahr von Asbestfasern in der Luft, worauf entsprechend zusätzlich in der Einsatztaktik reagiert wurde.
Da der Asbestverdacht zum Zeitpunkt des Einsatzes durch Laborproben weder bestätigt noch ausgeschlossen werden konnte, erhöhte die Einsatzleitung die bereits bestehenden hohen Schutzmaßnahmen durch Atemschutz und persönliche Schutzausrüstung nochmals. Der direkte Einsatzbereich wurde separat abgesperrt und die Aufenthaltsdauer dort auf das Notwendigste reduziert. Auch bei den Nachlöscharbeiten kam weiterhin entsprechende Schutzausstattung wie Filtermasken zum Einsatz.
Parallel dazu wurde eine Not-Dekontamination samt Hygienestation durch weitere Einsatzkräfte mittels des Gerätewagens Logistik 1 aufgebaut.
Die kontaminierte persönliche Schutzausrüstung der Atemschutzgeräteträger wurde direkt gesondert verpackt und wird einer Spezialreinigung durch einen Fachdienstleister zugeführt. Der Bauhof wurde hinzugezogen, um das kontaminierte Material separat auf einem Anhänger abzutransportieren. Die harten Einsatzmittel selbst wurden vor Ort gründlich gereinigt. Es wurden Proben entnommen, die jetzt im Labor untersucht werden, um Klarheit darüber zu erlangen, ob tatsächlich Asbest vorhanden war oder nicht.
Gegen 23:00 Uhr waren die Nachlöscharbeiten beendet, sodass die Einsatzkräfte mit dem Rückbau beginnen konnten.
Die Verkehrsführung gestaltete sich in der Anfangsphase als herausfordernd – sowohl für Autofahrer als auch für nachrückende Einsatzkräfte der Nachbarwehren und die Walsroder Drehleiter. Hintergrund ist, dass die Mühlenstraße aufgrund von Baustellen in Visselhövede als eine der Umleitungsstrecken definiert ist.



