Die Buchholzer Feuerwehr-Geschichte seit 1934


Sehr geehrte Besucher unseres Internetauftrittes.

Im Jahre 2009 fand unser 75 jähriges Jubiläum statt. Um auch Ihnen die Geschichte der Feuerwehr Buchholz ein wenig näher zu bringen, haben wir hier für alle die nicht dabei sein konnten, noch einmal die Rede des Ortsbrandmeister Jörg Pansegrau eingestellt.

Ein Blick ins Internet unter den Suchbegriff „ 75 Jahre Freiwillige Feuerwehren in Deutschland“ brachte mir eine solche Fülle zutage , das ich mit dem Zählen erst gar nicht begonnen habe. Dieses Jahr 1934 muss im Vorfeld ein besonderes Ereignis gehabt haben.

„Luftschutz tut Not“. Schon in der Weimarer Republik gab es Luftschutz und Übungen ganzer Provinzen. In seinem Buch „Brandbomben“ aus dem Jahre 1932 erinnerte der Brandingenieur Hans Rumpf an die gegnerischen Bombenangriffe auf das rheinische Gebiet im ersten Weltkrieg und sagte Bombenangriffe eines zukünftigen Krieges , die ganz Deutschland erfassen würden, im wesentlichen zutreffend voraus. Seine Hinweise beeinflussten auch die Umwandlung der Feuerwehr in den „ Sicherheits- und Hilfsdienst“ mit Beginn des zweiten Weltkrieges. Die Nationalsozialisten griffen die Idee des Luftschutzes nach ihrer Machtübernahme konsequent auf. 

Das Preußische Feuerschutzgesetz

Am 15. Dezember 1933 trat dann das „Preußische Feuerschutzgesetz“in Kraft, durch das die Stellung der Feuerwehr im öffentlichen Leben neu geregelt wurde. Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr bezeichnete man im Gesetz als „ Polizeiexekutive besonderer Art“ und unterstellte sie den Ortspolizeiverwaltern. Die Freiwilligen Feuerwehren sollten gleichzeitig als rechtsfähige Vereine in das Vereinsregister eingetragen werden. Das führte zu einer starken Ausdehnung des Feuerschutzes, vor allen in den Landgemeinden. Auch die Buchholzer taten sich zusammen um eine Wehr zu gründen.

Das ungekürzte Gründungsprotokoll vom 01. Oktober 1935

Niederschrift über die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Buchholz.

In der Gemeindeausschußsitzung vom 31.Oktober wurde beschlossen, zum 5. November die Gemeinde einzuladen zwecks Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr. Die anberaumte Versammlung war gut besucht, besonders von den interessierten Jahrgängen. Der Gemeindevorsteher begrüßte die Versammelten und eröffnete die Besprechung, indem er die Ansichten des Gemeindeausschusses darlegte, die Notwendigkeit des Feuerschutzes und die nationale Pflicht eines deutschen Bürgers erklärte. Inzwischen war der eingeladene Kreisfeuerwehrführer Schlüter und Schornsteinfegermeister Demker aus Rotenburg eingetroffen.

Der Kreisfeuerwehrführer sprach über den Unterschied zwischen Pflicht und Freiwilligen Wehren, erläuterte den Dienst, Anzug und Ausrüstung und besonders die Pflichten des Feuerwehrmannes. 

Die Gründung erfolgte.

Es meldeten sich 18 Männer zum Eintritt. Kleidung und Ausrüstung: 20 Tuchröcke, 20 Stahlhelme, 20 Mützen und 20 Koppeln hat die Gemeinde den Männern zum Dienstgebrauch gegeben.

Möge jeder Feuerwehrmann die Uniform erhebend tragen, sich ehrenhaft führen, gute Kameradschaft pflegen und Freude am Dienst haben, zum Nutzen der gemeinde.“

Hüner

Bürgermeister

 

Die erste Jahreshauptversammlung

Am 29 Februar 1936 fand unter dem zwischenzeitlich gewählten Brandmeister Willi Möhrmann bei Gastwirt Bremer die erste Versammlung Statt. Er hielt einen Rückblick auf die Übungen im vergangenen Jahr. Der Ort war in 5 Löschbezirke eingeteilt worden und 3 Feuermeldestellen, bei Meinke (heute Fritz Buth) Hüner und Becker wurden eingerichtet.

Im Jahresbericht vom 29. Januar ist zu lesen, das die Gemeinde 1937 eine Motorspritze (diese ist heute ein begehrtes Ausstellungsstück im Feuerwehrmuseum Zeven) und einen Mannschaftswagen angeschafft hätten und das Löschwasserstellen angelegt worden seien.

Der II. Weltkrieg und die Buchholzer Wehr

Als 1939 der Krieg anfing und die wehrfähigen Männer ins Feld zogen wurde der Dienstbetrieb durch die Alten und Jugendlichen aufrecht gehalten, das Protokollbuch wurde aber nicht weitergeführt. Aber auch sie konnten nicht verhindern das im Jahre 1943 das Wohnhaus Buchholz Hausnummer4 ( zwischen Hüner und Bremers) abbrannte, Brandstiftung durch Kinderhand.

Die erste Versammlung nach dem Kriege fand am 17.10. 1948 statt. Dabei blieben einige Plätze leer, 5 Kameraden hatte der Krieg aus ihrer Mitte gerissen. Als Vermächtnis für die gefallenen Kameraden und Mitbürger, hat die Wehr es seither übernommen, die Denkmalsanlage zum Volkstrauertag rein zuhalten und zu pflegen. Auch wurden die Gedenkfeiern auf Wunsch mitgestaltet.

Die Lücken die der Krieg gerissen hatte wurden durch den Zuzug der Heimatvertriebenen und durch Einheirat ins Dorf langsam wieder geschlossen, und man konnte jetzt ein Feuerlöschwesen aufbauen das jetzt einer reinen zivilen Nutzung zugute kam.

Im Oktober 1953 wurde durch den Rücktritt des bisherigen Gemeindebrandmeisters Willi Möhrmann eine Neuwahl erforderlich und der Kamerad Heinrich Meinke wurde einstimmig zu seinem Nachfolger bestimmt.

1955 belegte die Wehr dann beim Kreistreffen den ersten Platz .

1958 hatten dann die Buchholzer Brandschützer das Unterkreistreffen auszurichten (heute Stadtwettbewerbe).

1959 wurde dann das 25 jährige bestehen würdig gefeiert.

Im Jahre 1963 waren die Buchholzer wieder Ausrichter des Unterkreistreffen.

Später im Jahr 1964 wurde die Wehr technisch auf dem neusten stand gebracht, denn am 30.Mai wurde der Wehr durch den damaligen Bürgermeister von Deylen ein neues TSF und eine neue TS8 übergeben.

Zu diesem Anlass hatte man auch das alte Gerätehaus renoviert und festlich geschmückt. Dies war auch die erste Amtshandlung vom damaligen Kreisbrandmeister Bruno Rinck, der heute Ehrenvorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes ist.

Im August 1964 gab es dann noch ein TLF8 vom Katastrophenschutz , doch außer einer Menge Pflege und Verwaltungsaufwand, so empfanden es die damaligen Kameraden, hatte es uns nicht viel gebracht.

Ab dem Jahre 1964 organisierte die Feuerwehr regelmäßige Ausflüge, z.B. nach Fehmarn, Hannoversch Münden Hitzacker umd noch viele weiter sehenswürdige Ausflugsziele. Als die Beteiligung nachließ, entschloss man sich ein mal im Jahr eine Fahrradrally auszurichten die bis zum Heutigen Tag gerne von der Dorfgemeinschaft angenommen wird.

1968 erfolgte dann die Installierung der Sirenen.

Am 1. März 1974 trat die Gebietsreform in Kraft und es erfolgte Zeitgleich eine Neuordnung des Feuerwehrwesen. Zur Feuerwehr Buchholz wurden die Nachbarorte Hütthof, Rosebruch und Moordorf zugeordnet. In einer internen Absprache gaben wir den Ortsteil Affwinkel an Visselhövede ab. Durch die dazugekommenen Ortschaften hatte sich unser Einsatzgebiet enorm erweitert. Durch die Verlegung der Zentralen Wasserversorgungsleitung sind hier recht gute Wasserentnahmestellen gegeben.

Das Feuerwehrhaus und eine lange Zeit

Im Jahre 1977 wurde ein Projekt angeschoben, was dann im Jahre 1979 zur Vollendung kam, der Bau des neuen Feuerwehrhauses. 30 Jahre sind seither schon ins Land gegangen, aber dieses Gebäude ist ein Zeichen für alle , das man mit festen Willen und kameradschaftlicher Geschlossenheit etwas großartiges Leisten kann. Dieses Gebäude ist mit reiner Eigenleistung entstanden und gab den Kameraden und ihrer Ausrüstung ein zeitgemäßes zuhause. 

Ein unerwarteteter Wechsel in der Führung

Plötzlich und unerwartet verstarb am 28.September 1978 der langjährige Ortsbrandmeister Heinrich Meinke. Dieser führte 25 Jahre lang die Wehr und in dem Nachruf seines Nachfolgers, Friedel Becker, hieß es; sein Name und sein Wirken werden immer untrennbar mit der Geschichte der Wehr verbunden bleiben.

1980 wurde das neue Feuerwehrhaus in einer Feierlichen Zeremonie der Öffentlichkeit vorgestellt.

Im Frühjahr 1983 hatte das alte TSF ausgedient und um Kosten zu sparen hatte die Wehr Eigenleistung angeboten. Leider brachte die Aufarbeitung des gebrauchten Fahrzeuges soviel Probleme und Verdruss , das man nach den ganzen Jahren bis ein neues Fahrzeug kam, sich damit beholfen hat.

50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Buchholz

Mehr Freude brachte uns der 7. Juli 1984, der 50 Jahrestag der Gründung. Wir waren Ausrichter der Stadtwettbewerbe und unsere Gruppe machte aus dem Heimvorteil den 3. Platz. Als Friedel Becker durch den plötzlichen Todesfall von Heinrich Meinke die Wehrführung übernahm, stand schon vorher fest, das er es nur übergangsweise für eine Periode machte. Fritz Buth übernahm am 1. September 1984 die Buchholzer Wehrführung.

1988 bekam die Wehr ihr lang ersehntes, heute noch vorhandenes TSF ,welches seitdem zuverlässig seinen Dienst versieht.

Im Jahre 2005 wurde in der Wehr dann die Atemschutzgeräte- Truppe aufgestellt , um die vorhandenen Kräfte im Stadtgebiet zu verstärken, da diese bei Unglücksfällen immer mehr gebraucht werden. Dieser Aufgabe haben wir uns gestellt und heute sind über 1/3 der Kameraden ausgebildete Atemschutzgeräteträger.

Jörg Pansegrau übernahm im August 2008 das Amt des Brandmeisters.

2010 bekam die Wehr endlich eine neue Tragkraftspritze der Marke Rosenbauer, denn die alte zeigte nach den ganzen Jahrzehnten erste Probleme.

Heute zählt die Buchholzer Wehr 27 Aktive und 9 in der Altersabteilung.