Sturmtief „Zeynep“ läutet Runde Zwei ein

Datum: 18.02.2022 um 17:21 Uhr
Alarmierungsart: Bereitschaft Unwetter Meldekopf (ELO)
Einsatzart: Hilfeleistung 
Einsatzort: Stadtgebiet
Einheiten und Fahrzeuge:

Weitere Kräfte: Bauhof Visselhövede , Ordnungsamt , Polizei 


Einsatzbericht:

Visselhövede, 19.02.2022 (sk). Die Runde zum Aufwärmen für die Feuerwehren Visselhövede gab es mit Sturmtief „Ylenia“ am vergangenen Donnerstag mit sieben Sturmeinsätzen. Die zweite Runde mit Sturmtief „Zeynep“ startete am Freitag gegen 17:21 Uhr, als von der Leitstelle in Zeven die Infoalarmierung „Einsatzbereitschaft, Meldekopf herstellen“ an die Funkmeldeempfänger der Kameraden im Stadtgebiet gesendet wurde.
Enden sollte die ausgerufene Unwetter-Einsatzbereitschaft der Kameraden mit dem letzten Einsatz gegen 06:30 Uhr auf der  B440 genau bei der Abzweigung Buchholz/Rosebruch, mit dem 27. Einsatz.

Wie zuvor schon beim letzten Sturmtief fand sich die Einsatzleitung Ort im Ratssaal des Visselhöveder Rathauses zusammen und bildete einen „Meldekopf“ um die für den gesamten Landkreis zuständige Feuerwehrleitstelle zu entlasten. Unter der Gesamtkoordination des Stadtbrandmeisters Kai-Olaf Häring und den beiden stv. Stadtbrandmeistern Jörg Pansegrau und Heiko Grünhagen, als das „sehende Auge“ an den Einsatzstellen in Funktion als Zugführer, stellten dieses Mal sich weitere Kräfte am Visselhöveder Feuerwehrhaus freiwillig in Bereitschaft um der Herausforderung zum Wohle der Bevölkerung zu trotzen:

Die Ortsfeuerwehren Hiddingen und Nindorf sowie eine Besatzung des in Visselhövede stationierten Rüstwagens.
Weiterhin erneut das Personal des Visselhöveder Bauhofes mit zwei Radladern samt Teleskoparm. Diese ersparten den Kameraden in dieser langen Nacht bis in den Morgen hinein einiges an Muskelkraft beim Räumen der Bäume. 
Als zweite Absicherung standen die Wehren Buchholz und Jeddingen in „Vor-Bereitschaft“.
Diese Taktik sollte sich nach knapp zwei ruhigen Stunden als gut erweisen.
So gab es auf einen Schlag in 3-5 Minuten Takt sechs neue Unwettereinsätze zu denen die verfügbaren Einsatzmittel schnell und gleichermaßen sinnvoll koordiniert werden mussten. Hierzu wurde auch dann kurzerhand die in Rückhalt befindliche Ortsfeuerwehr Jeddingen hinzugezogen, um die Einsatzspitze abzuarbeiten. 

Koordination der Einsätze unter Stadtbrandmeister Kai-Olaf Häring und der Einsatzleitung Ort (ELO), die den Meldekopf Visselhövede besetzte

Der Eingang der Einsätze mit schlagartigen Alarmierungsspitzen, samt ab und an mittelfristigen Ruhepausen zwischen den starken Windböen, setze sich über die ganze Nacht bis in die frühen Morgenstunden fort. Die meisten Einsätze stellten dabei Bäume dar, die auf Straßen gefallen waren oder drohten zu fallen. Ausnahme hierbei stellte ein Einsatz auf der L161 Kettenburg in Richtung Hilligensehl gegen 22:31 Uhr dar. Hier mussten die eingesetzten Kräfte des TSF-W Hiddingen zu einem PKW ausrücken, der in einen Baum gefahren war. Auch wenn der Sachschaden am Fahrzeug ärgerlich ist, sind wir dankbar, dass die beteiligten Personen wohlauf waren und es somit zu keinem Personenschaden gekommen war.

Glimpflicher Ausgang bei einem Einsatz mit Sachschaden an einem unfallbeteiligten PKW ohne Personenschaden, zu der die Besatzung des Hiddinger TSF-W bei Hilligensehl ausrückte

Gegen 23:14 Uhr gab es in Ottingen noch einen Einsatz der aus der Reihe der „Baum auf Straße“-Serie die nächste Ausnahme darstellte. Zu diesem Einsatz rückte die Besatzung des TSF-W Nindorf aus. Da allerdings zum Zeitpunkt der Alarmierung nicht klar war, ob der Baum auf eine Straße oder möglicherweise auf ein Haus fallen würde, wurde vorsorglich die Besatzung des Rüstwagens mit dazu alarmiert.
Beim Eintreffen konnte festgestellt werden, dass der Baum in der Krone eines anderen Baumes hing und beim Fallen mit seiner Spitze das gegenüberliegende Haus leicht beschädigen könnte. Der Einsatz des Rüstwagens mit seiner Seilwinde bei der stürmischen Wetterlage stand allerdings in keinem Verhältnis zu möglichen Gefahren aller Beteiligten durch die Verwendung.  
Der Bauhof wurde dazu alarmiert, um den Gefahrenbereich deutlich mit Absperrbarken kenntlich zu machen. Die Beseitigung des Baumes wird bei ruhigerer Wetterlage nachgeholt.

Baum droht auf ein Haus in Ottingen zu stürzen

Weiterhin rückten die Einsatzkräfte z.B. noch auf die L171 Jeddingen Ortsausgang auf Höhe des Sportplatzes aus. Hier drohten ebenfalls mehrere Bäume zu stürzen, die sich in den Kronen anderer Bäume verfangen hatten. Der Teleskoparm des Radladers vom Bauhof bewährte sich hier, ebenso wie bei teilweise noch fallenden Bäumen in der Cellerstraße in Visselhövede kurz vor dem Kreisel, erneut.

Gegen 5:39 Uhr auf dem Verbindungsweg zwischen Hiddingen und Riepholm gab es dann gleich noch einmal „ein wenig mehr“ zu tun, mit drei massiven Bäumen und einem Weiteren der in erheblicher Schräglage drohte zu fallen.

Den Abschluss der Unwetterlage bildete ein erneuter Einsatz auf der B440 auf Höhe der Abzweigung nach Buchholz/Rosebruch gegen 5:25 Uhr. Hier musste der Baumbestand gleich bei mehreren umgeknickten und in anderen Kronen verfangenen Bäumen ausgedünnt werden, um eine Gefahr für den fließenden Verkehr ausschließen zu können. Der Streckenabschnitt wurde für diese Arbeiten gut eine Stunde zur Sicherheit der eingesetzten Einsatzkräfte beidseitig bis kurz vor Hof Rießel komplett gesperrt. Im Anschluss gab es dann mit 6:30 Uhr die Auflösung des Meldekopfes, bedingt durch die abgeklungene Wetterlage. 

Einer der letzten Einsätze gegen 5:25 Uhr auf der B440 bei der Abzweigung Buchholz/Rosebruch

Stadtbrandmeister Kai-Olaf Häring zeigte sich sehr zufrieden mit der Leistung der eingesetzten Wehren und die gute Koordination der Besatzung der Einsatzleitung Ort (ELO) des Meldekopfes.
Bedenkt man wie lange die Wehren durch die Coronaauflagen nicht mehr aktiv an Großschadenslagen als Übung und auch dankenswerterweise real nicht mehr beteiligt waren, war die Leistung aller beteiligten Kräfte durch die ganze Nacht hinweg beachtlich.
Hierfür möchten Kai-Olaf Häring und auch die stv. Ortsbrandmeister Jörg Pansegrau und Heiko Grünhagen ihren Dank für die geleistete Arbeit der Kameradinnen und Kameraden mitteilen. Auch lobt Häring, dass die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und dem Visselhöveder Bauhof super geklappt hat.