Sturmtief „Ylenia“ wütet über Visselhövede

Datum: 17.02.2022 um 6:52 Uhr
Alarmierungsart: Telefon
Einsatzart: Hilfeleistung 
Einsatzort: Stadtgebiet
Einheiten und Fahrzeuge:

Weitere Kräfte: Bauhof Visselhövede , Ordnungsamt 


Einsatzbericht:

Visselhövede 18.02.2022 (sk). In Vorbereitung auf das Sturmtief „Ylenia“ bildeten  am vergangenen Mittwochabend gegen 22:00 Uhr die Feuerwehren des Stadtgebietes Visselhövede wie die Kommunen im Landkreis Rotenburg einen Meldekopf.
Dieser Meldekopf fungiert gegenüber der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle in Zeven als eigener beschränkter „Leitstellenbereich“ und ist dafür bestimmt, diese bei starken Unwetterlagen zu entlasten, damit die Leitstelle den Fokus auf die lebensbedrohlichen Notrufe behalten kann.

Die Unwettereinsätze, die sich im Stadtgebiet Visselhövede ereignen, werden wie im Falle der Feuerwehren Visselhövede, über das Leitstellensystem über ein gesichertes System an die im Rathaus Visselhövede gebildete Einsatzleitung Ort, kurz „ELO“ übermittelt.
Die ELO gibt diese Einsätze über Funk an die zentral im Visselhöveder Feuerwehrhaus in Bereitstellung befindlichen Einsatzkräfte weiter. Am Mittwochabend haben sich hierfür Kameraden der Ortsfeuerwehren Wittorf und Ottingen (bedingt durch die Coronaauflagen nach Räumen getrennt) gemeldet, den Herausforderungen der den Abend und in der Nacht kommenden Unwetter-Einsätze zu stellen.
Weiterhin stand eine Besatzung für den im Feuerwehrhaus Visselhövede stationierten Rüstwagen bereit.
Der Tatendrang der Kameraden sollte in diesem Zeitraum allerdings noch nicht abgerufen werden, denn das Sturmtief „Ylenia“ verschonte das Stadtgebiet vorerst noch. So wurde gegen 1:00 Uhr nachts der Meldekopf gegenüber der Leitstelle durch den Stadtbrandmeister abgemeldet und die in Bereitschaft befindlichen Kameraden „schlafen geschickt“. In diesem Zeitraum galt dann wieder die reguläre Alarmierung der Ortsfeuerwehren per Funkmeldeempfänger und Sirene.

Der Schlaf sollte jedoch nicht lange vorhalten. Denn gegen 4:47 Uhr wurde der Meldekopf wieder aufgrund der zunehmenden Windstärke einberufen. So gab es für die Wittorfer den ersten Einsatz gegen 6:55 Uhr in Dreeßel, mit einem umgestürzten Baum der eine Nebenstraße komplett versperrte. Dem Ganzen folgte dann noch ein Folgeeinsatz in Hainhorst durch einen Baum der drohte zu stürzen. Gute 30 Minuten später gegen 7:30 Uhr konnte auch Ottingen zu den Kettensägen greifen und zu einem weiteren umgestürzten Baum bei Wehnsen Richtung Gut Stellichte ausrücken.
Gegen 8:41 Uhr mussten die Wittorfer Kräfte einen schwankenden Baum in der Gartenstraße beurteilen. Dieser löste aber keine weiteren Tätigkeiten aus.
Es folgte daraufhin ein weiterer Baum bei Majorsbruch der auf ein Wohnhaus gestürzt war. Hier konnte die Feuerwehr allerdings nicht tätig werden und übergab die weiteren Arbeiten an den Bauhof der Stadt Visselhövede. Gegen 10:34 Uhr wurde noch ein Baum in der Walsroder Straße gemeldet. Ein Eingreifen war hier allerdings ebenfalls nicht erforderlich. 

Der Kernauftrag der Feuerwehren, bezogen auf die Unwetterlage, bestand darin, die Rettungswege freizuhalten und eine Gefahr für Leib- und Leben abzuwenden. Genau so werden die Einsätze auch priorisiert. Das Hauptaugenmerk gilt somit den Hauptverkehrswegen, dann den Nebenwegen (damit zum Beispiel der Rettungsdienst bei einem akuten Notruf auch zum Patienten kommt) und dann erst, sofern erforderlich, den Wald- und Radwegen. Bäume, die auf Privatgrundstücken umfallen und keine akute Gefahr für Leib- und Leben darstellen  sind daher nachrangig abzuarbeiten oder im Bedarfsfall nicht erforderlich. 
Um unter anderen diesen Bedarfsfall zu ermitteln und über den Umfang der durchzuführenden Maßnahmen vor Ort zu entscheiden, ist ebenfalls ein Zugführer eingesetzt (in der Regel die stv. Stadtbrandmeister), der die Einsatzstellen separat anfährt.

Da das Wetter gegen 11:00 Uhr am Donnerstagvormittag wieder in eine gewöhnliche „norddeutsche Brise“ überging, wurde der Meldekopf daraufhin abgemeldet und die Bereitschaft der Kameraden am Feuerwehrhaus aufgelöst.
Im weiteren Verlauf des Tages gab es noch, wieder über die reguläre Alarmierung per Melder und Sirene, zwei weitere Einsätze durch den Sturm.
So durften gegen 11:54 Uhr die Ortsfeuerwehren Schwitschen und Hiddingen zu einem Baum, der an einer Straße am Waldrand bei Delventhal gefallen war. Die zweite Runde gab es ebenfalls für Schwitschen und Hiddingen nochmals gegen 14:41 Uhr. Hier versperrte ein umgestürzter Baum die L171. 

Da das nächste orkanartige Sturmtief mit dem Namen „Zeynep“ den Feuerwehren erneut ins Haus steht, ist in Visselhövede mit einer neuen Unwetter-Einsatzbereitschaft samt Bildung des Meldekopfes durch die Einsatzleitung Ort (ELO) am Freitagabend zu rechnen.
Nach einem festgelegten Rotationsprinzip werden sich die gemeldeten Kameraden der Ortsfeuerwehren Nindorf und Hiddingen der Herausforderung stellen. Als weitere Absicherung zur Gewährleistung der Abarbeitung aller Sturmeinsätze befinden sich zusätzlich neben der Rüstwagenbesatzung auch die Wehren Buchholz und Jeddingen in „Vorbereitschaft“. Je nach Länge des Sturms können hier die Wehren dann auch abgelöst werden.