Kettenburg, 27.01.2023 (sk). Die Tatsache, dass der Altersdurchschnitt der Ortsfeuerwehr Kettenburg während der letzten drei Jahre sich um zwei Jahre verjüngt hat, konnte auf der Mitgliederversammlung am Freitagabend vom Ortsbrandmeister Jonas Ahlers erfreut in seinem Jahresbericht verkündet werden. Weiterhin erfreulich fasst Ahlers in einem Satz zusammen: „Die Feuerwehr Kettenburg wird jünger und weiblicher.“
Die zusätzliche digitale Präsentation des Ortsbrandmeisters, über einen Beamer an die Wand projiziert, im Schützenhaus Kettenburg unterstrich diese Aussage nochmals:
Waren es 2020 noch insgesamt 41 aktive Mitglieder, davon 38 Männer und 3 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 38 Jahren, so sind es zum Anfang des Jahres 2023 nun 45 aktive Mitglieder mit einem Durchschnittsalter von 36 Jahren bei 37 Männern und 8 Frauen. Dieser positive Effekt ist neben aktiver Mitgliederwerbung auch auf die Kettenburger Jugendfeuerwehr zurückzuführen, die mit einigen Übertritten von Jugendlichen in die aktive Einsatzabteilung dazu beigetragen hat
Jetzt erst einmal von Anfang an. Der Ortsbrandmeister Jonas Ahlers begrüßte die Gäste diesen Abend, darunter Mathias Haase als Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters, den Stadtbrandmeister Kai-Olaf Häring, Ortsvorsteher und Stellvertreter des Feuerwehrausschusses Tobias Mundt und den Ehrenortsbrandmeister Herrmann Stimbeck. Weiterhin die Gönner der Wehr, alle Mitglieder der Einsatzabteilung, Jugendfeuerwehr und der Alters- und Ehrenabteilung.
In seinem Jahresbericht geht der Ortsbrandmeister auf die Einstellung des Dienstbetriebes der Feuerwehr zum 17.03.2020 aufgrund der Corona-Pandemie ein. Hierbei sind die Diensttätigkeiten und Lehrgänge, bis auf Alarmierungen zu Einsätzen, auf ein Mindestmaß heruntergefahren worden.
Dies machte sich im Jahr 2020 mit 339 Dienststunden durchaus bemerkbar.
Im Juni 2021 dann ein „erstes Durchatmen“ im Sommer. „Mit der Wiederaufnahme des Dienstbetriebes fanden zwei Dienste im Monat statt, bis dieser im Winter dann wieder eingestellt wurde“, so Ortsbrandmeister Ahlers.
So war es uns leider auch nicht möglich das 50. Jubiläum unserer Jugendfeuerwehr im Jubiläumsjahr gebührend zu feiern.
Bezugnehmend auf Lehrgänge konnte von den Kettenburger Kameraden unter Beachtung eines strikten Hygienekonzeptes und teilweisen Lehrgangsunterricht über das Internet von zu Hause aus folgende besucht werden:
1x Sprechfunker Digitalfunk, 1x Gruppenführer Teil 2, 1x Gruppenführer Teil 1+2.
Dies ergab somit im Jahr 2021 eine leichte Steigerung der Dienststunden auf 524.
„Ab April 2022 war endlich wieder ein normaler Dienstbetrieb möglich und wir haben das Prinzip der zwei Dienste in den Sommermonaten beibehalten, da dieses gut angenommen wurde“, so der Ortsbrandmeister.
So fanden bei Diensten im Besonderen ein Ausbildungsdienst in Groß Eilstorf zusammen mit den Feuerwehren Walsrode, Südkampen und Groß Eilstorf statt. Weiterhin zwei Dienste mit der Ortsfeuerwehr Ottingen, darunter einer mit einer Einsatzübung in einem Abbruchhaus.
„Ebenso wurde an den zuletzt wieder stattfindenden Atemschutzdiensten und Funkübungen auf Stadtebene regelmäßig teilgenommen“. Durch die zunehmende Rückkehr in einen normalen Dienstbetrieb konnten in der Einsatzabteilung 1.288 Dienststunden in 2022 verzeichnet werden.
Einsatztechnisch ging Ortsbrandmeister Ahlers rückblickend die letzten drei Jahre durch. Zusammenfassend gab es 2020 vier Alarmierungen zu technischen Hilfeleistungen, die überwiegend auf Baumeinsätze durch ein Sturmtief zurückzuführen sind. 2021 wurde die Ortsfeuerwehr Kettenburg durch Anpassungen an der Alarm- und Ausrückeordnung zu vier Brandeinsätzen und drei technischen Hilfeleistungen hinzu alarmiert. Bei einem Einsatz zu einem schweren Verkehrsunfall in Hilligensehl im Juni 2021 galt es für die Kettenburger direkt Erste Hilfe zu leisten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes und weiterhin die Straße abzusperren sowie das Vorbereiten für die Einweisung des Rettungshubschraubers zu treffen.
2022 wurden die Kameraden der Ortsfeuerwehr Kettenburg zu 11 Einsätzen alarmiert, die sich in vier Brandeinsätze, sechs technische Hilfeleistungen und einen Fehlalarm aufteilten. „Einen Großteil der Hilfeleistungen äußerte sich in ausgelösten Brandmeldeanlagen, bei denen zum Glück kein Feuer, teilweise aber gute Essensgerüche vorlagen“, so Ahlers.
Im weiteren Verlauf der Versammlung unter Tagesordnungspunkt 4 trug Jugendwart Thore Ahlers seinen ausführlichen Bericht der Jugendfeuerwehr Kettenburg für die letzten drei Jahre vor. Auch hierzu ein paar zusammengefasste Fakten:
Das Jahr 2020 brachte die Tätigkeiten, bedingt durch die Coronaauflagen ebenfalls nahezu zum Erliegen.
So kamen 13 Jugendliche auf insgesamt 228 Dienststunden. „Durchschnittlich kommt jeder Jugendliche so auf rund 18 Stunden. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren dies noch 189 Stunden je Jugendlichen“, so der Jugendwart.
Die Gesamtstunden der drei Betreuer in der Jugendfeuerwehr Kettenburg lagen in diesem Jahr bei 126 Stunden, was rund 42 Stunden je Kopf bedeutete. Der Dienstbetrieb in diesem Jahr war bis zum Einstellen durch Corona im März dann kurzerhand auf zwei „Zuhause-Dienste“ umgestellt, bei denen die Themen „Knoten und Stiche und das Funkalphabet“ durchgegangen wurden.
2021 konnte die Jugendfeuerwehr Kettenburg mit vier Neueintritten und einem Austritt durch Übergang in die aktive Einsatzabteilung einen Stand von 16 Jugendlichen, davon 3 Mädchen und 13 Jungen, mit einem Altersdurchschnitt von 13,4 Jahren verzeichnen.
Auch 2022 gab es weiterhin 5 Neuzugänge, sodass man nun auf einen Mitgliederbestand von 21 Jugendlichen kommt.
Dass der Dienstbetrieb wieder nahezu in den Normalzustand übergegangen ist, machte sich an den Dienststunden bemerkbar.
Die Gesamtdienststunden der Jugendlichen betrug 3.507. „Durchschnittlich kam jeder Jugendliche auf rund 167 Stunden in 2022. Zum Vergleich, im Vorjahr waren es noch 16 Stunden“, so Jugendwart Thore Ahlers.
Auch die Gesamtstunden der Betreuer betrugen jetzt 1.932 Stunden, was je Betreuer rund 483 Stunden ergibt.
Dies sind im Vergleich zu 2021 knapp ein vierfaches an Stunden.
Der Stundenunterschied zur Coronazeit ist auch durch das im Jahr 2022 wieder stattgefundene Kreiszeltlager vom 16 bis 23. Juli mitunter zu begründen. Hier haben sich die Jugendlichen der Kettenburger Jugendfeuerwehr in zwei Teams bei Aktionen wie Torwandschießen, Spiele ohne Grenzen, Kegeln, Lichtpunktschießen und Stationsspielen am Ende von der Gesamtbewertung her für die Plätze 1 und 7 qualifiziert; von insgesamt 38 Plätzen.
Zu guter Letzt teilt Jugendwart Thore Ahlers noch mit: „Dass die Jugendlichen den Jahresvorsatz für 2023 gefasst haben, bei allen Wettbewerben besser zu sein als die Jugendfeuerwehr Visselhövede“. Dies wurde von den versammelten Kameraden schmunzelnd und anerkennend zur Kenntnis genommen.
Im Anschluss an den Bericht des Jugendwartes Thore Ahlers folgte die Neuaufnahme von Mitgliedern.
Hier konnten von Ende 2021 bis heute Sage und Schreibe 13 neue Mitglieder, 3 davon übernommen aus der Jugendfeuerwehr, aufgenommen werden.
Somit verpflichten sich dankenswerterweise folgende neue Kameraden nun ehrenamtlich zum Schutze der Visselhöveder Einwohner im Brandschutz und der technischen Hilfeleistung:
Nane Helmke, Henriko Spilker, Benjamin Schuh, Malte Redeker, Lea Redeker, Torben Mohrmann, Finja Pape, Lukas Knauer, Jochen Reinstorf, Frauke Alm, Wiebke Alm, Levke Reinstorf und Janne Röhrs.
Im Tagesordnungspunkt 7: „Wahlen und Besetzung von Ämtern“ folgte die Wahl mit Fabian Meyer als neuer Atemschutzgerätewart und Nane Helmke als neue Schriftwartin im Ortskommando. Über den Posten des neuen Kassenprüfers durften sich Lukas Knauer und Torben Mohrmann freuen.
Im Anschluss folgte der Punkt: „Ehrungen und Beförderungen“.
So wurden die Feuerwehranwärter Nane Helmke und Marvin Strote zur Feuerwehrfrau bzw. zum Feuerwehrmann ernannt.
Fabian Meyer wurde zum Hauptfeuerwehrmann befördert.
Thore Ahlers und Jonas Ahlers wurden aufgrund ihrer Leistungen zum Löschmeister befördert.
In Anerkennung langjähriger erworbener Verdienste im Brandschutz und der technischen Hilfeleistung der Feuerwehren des Landes Niedersachsen wurde der Ehrenortsbrandmeister Hermann Stimbeck und Hauptfeuerwehrmann Bernd Johannmeyer für 50 Jahre mit dem Feuerwehrehrenzeichen ausgezeichnet. Bernd Johannmeyer und Ingrid Stimbeck wurden aus dem aktiven Dienst in die Altersabteilung gebührend verabschiedet.
In Rahmen der Beförderungen durch den Stadtbrandmeister Kai-Olaf Häring ging dieser sogleich in die Grußworte über und brachte neben Statistiken des Stadtgebietes zum Mitgliederbestand ebenfalls aktuelle Themen mit.
Häring machte deutlich das:
„Es kaum mit dem großen Coronathema vorbei war, da begann der Krieg in der Ukraine. Ein Krieg, der viel auf den Kopf stellt, ein Krieg der hier in Deutschland besonders zu spüren ist. Zu spüren für jeden einzelnen, aber auch für unseren Dienstherrn, der Kommune an sich.“
Als ein Beispiel führte dieser an: „Für ein Funkgerät, was sonst ca. 600 € kostete, werden aktuell 1200 € berechnet.“
Im weiteren Verlauf ging der Stadtbrandmeister auf vergangene Beschaffungen der Stadt ein. So steht zum Beispiel den Feuerwehren im Stadtgebiet ein Gerätewagen Logistik 1 zur Verfügung, der sogleich von der nächsten „Neuerung“ mitunter genutzt wird. So wurde seitens der Stadt ein hauptamtlicher Gerätewart eingestellt.
Weiterhin findet auch noch die Grundstückssuche für einen Neubau in Hiddingen für die neu organisierte Feuerwehr statt.
Zum Schluss seiner weiteren Rede dankt der Stadtbrandmeister allen Mitgliedern und deren Partnern und Partnerinnen, dass diese sich die Zeit für das Wohl aller Bürger geleistet haben.
Im Anschluss folgen die Grußworte von Mathias Haase, der sich in seiner Rede beeindruckt von den 13 Neuaufnahmen zeigte, was er in 20 Jahren, in denen er schon Versammlungen begleitet habe, in der großen Zahl so nicht erlebt hat.
Auch bedankt dieser sich besonders bei den Jugendwarten „die sich die Zeit nehmen für die ganze Vorplanung und Organisation der Dienste mit den Jugendlichen, was viel Arbeit darstellt und den Nachwuchs für die Zukunft bildet“, so Haase.
Es folgten noch weitere Grußworte vom Ortsvorsteher Tobias Mund.
Unter dem Punkt Verschiedenes teilte der Ortsbrandmeister Jonas Ahlers unter anderen mit das, für ehrenamtliche Feuerwehrkräfte ebenfalls die Möglichkeit besteht am Mobilen Retter-System im Landkreis Rotenburg teilzunehmen.
Dies ist eine Smartphone-basierte Ersthelfer-Alarmierung und kommt immer dann zum Tragen, wenn ein „Mobiler Retter“ standorttechnisch mit weniger Zeitanspruch, bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes, bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand eine Wiederbelebung durchführen kann. Hierbei ist jede Minute früher zu handeln entscheidend für das Leben des Betroffenen. Weitere Informationen hierzu gibt es unter: https://portal.mobile-retter.org/regionen/landkreis-rotenburg-wuemme/
Am Ende schloss der Ortsbrandmeister die Versammlung mit den Worten: Vielen Dank an alle Kameradinnen und Kameraden sowie an
alle weiteren Unterstützer der Feuerwehr für euren Einsatz in den letzten drei Jahren!
Im Anschluss gab es noch einen „kleinen Snack“ in Form von Bockwürsten mit Toast, was als „Neuerung“ für die Mitgliederversammlung in Kettenburg gesehen werden kann und guten Anklang fand.