Schwitschen (sk). Am Mittwochabend den 13.07.2022 lud der Schwitscher Ortsbrandmeister Henning Vesper zur ersten offiziellen Mitgliederversammlung nach knapp zwei Jahren Corona-„Zwangspause“ ein.
Der Einladung gefolgt sind ebenfalls der allgemeine Vertreter des Bürgermeisters Mathias Haase, Ortsbürgermeisterin Dagmar Künast und der stellvertretende Stadtbrandmeister Heiko Grünhagen.
Zu Beginn seines Jahresberichtes für die letzten zwei Jahre dankt Ortsbrandmeister Vesper direkt seinen leider kurzfristig dringlich verhinderten stv. Ortsbrandmeister Malte Beutner für seine geleistete Arbeit in den letzten beiden Jahren mit den Worten: „Einen besseren Stellvertreter kann man sich nicht wünschen, das muss ich ganz klar sagen!“
Dieser habe unter anderen dafür gesorgt, dass die Schwitscher Kameraden Onlinedienste machen konnten. „Bedingt durch die Organisation dieser und der Zeit, die Beutner sich dafür genommen habe“ so Vesper.
Dieser fügt weiterhin an: „Es waren gute Dienste die Spaß gemacht haben und alle, die sich daran beteiligt haben, fanden diese ebenfalls gut.“
Neu in der Runde begrüßte der Schwitscher Ortsbrandmeister die Feuerwehranwärterin Hanna Vesper, welche im Verlauf des Abends noch zur Feuerwehrfrau ernannt werden sollte.
Das Jahr 2020 fing mit der Mitgliederversammlung ganz normal an und nahm gegen Ende März ein abruptes Ende mit dem Einstellen des Dienstbetriebes, bedingt durch die Coronapandemie. Im Jahr 2020 sind die Schwitscher Kameraden 12 Mal alarmiert worden.
Schwerpunkt bildete hier im Februar das Sturmtief „Sabine“, welches gemeinsam im Bereitschaft mit der Feuerwehr Kettenburg abgearbeitet wurde. Auf die Sturmlage folgte Tags darauf am nächsten Morgen eine weitere nicht alltägliche Alarmierung zu einer Gefahrgutlage für die Schwitscher, die zusammen mit den Hiddinger Kameraden auf die L171 bei Hiddingen alarmiert wurden.
Hierbei ist ein mit Flüssiggas beladener Tanklastwagen von der Straße abgekommen und touchierte hierbei mit den Abgabearmaturen einen Baum, die daraufhin beschädigt wurden.
Ein weiterhin nennenswerter Einsatz war ein brennender PKW am Gebäude in Drögenbostel bei dem die Wasserversorgung sich anfangs als herausfordernd gestaltete. Die restlichen kleineren Einsätze bildeten ein Wald/Flächenbrand, eine Türöffnung, eine Ölspur und die hinzu Alarmierung zum Brand eines Mobilheims in Buchholz, so der Ortsbrandmeister. Der beliebte Schwitscher Laternenumzug fiel ebenfalls aufgrund der Coronalage aus, so der Ortsbrandmeister.
Vesper schließt den Jahresbericht 2020 mit ein paar Zahlen ab.
So endete das Jahr mit 23 Aktiven in der Schwitscher Ortsfeuerwehr.
Es wurden 586 Stunden die Dienste, Verwaltungsarbeit und Wartung geleistet, davon entfielen 125 Stunden auf die Einsätze.
Das Jahr 2021 begann ebenfalls im Corona-Lockdown, so Henning Vesper in seinem darauffolgenden Jahresbericht, da auch in diesem Jahr keine Mitgliederversammlung stattfinden konnte. „Im Jahr 2021 sind wir 11 Mal alarmiert worden, darunter viel kleinere Einsatzlagen, die sich durch umgefallene Bäume und Ölspuren kenntlich machten“ so Ortsbrandmeister Vesper. Im Besonderen gab es eine Alarmierung zu einem Mähdrescher-Brand, der zwischen Drögenbostel und Neunkirchen gesucht und letzten Endes kurz vor Schneverdingen gefunden wurde.
„Weiterhin für einige etwas neu war die Alarmierung zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage am 27. September bei der Radarstellung zwischen Hiddingen und Schwitschen“
In diesem Jahr schrumpfte die Einsatzabteilung auf 22 Aktive, darunter fünf Frauen.
Heiner Elmers trat in die Altersabteilung über und ein weiteres aktives Mitglied zog aus beruflichen Gründen aus Schwitschen weg.
„Positiv, dem gegenüber war, dass wieder Dienste mit Einschränkungen stattfinden konnten, wie zum Beispiel die Truppmannausbildung“ so der Ortsbrandmeister. Es konnten Laura Röhrs, Hanna Vesper und Janik Torno erfolgreich diese Ausbildung absolvieren und nun am aktiven Einsatzdienst teilnehmen. Das Durchschnittsalter lag 2021 bei 40,1 Jahren.
Im weiteren Verlauf der Versammlung folgten die Grußworte der Gäste, beginnend mit der Rede des stellvertretenden Stadtbrandmeisters Heiko Grünhagen.
Die letzten zweieinhalb Jahre standen komplett im Zeichen von Corona so Grünhagen.
„Viele Dienste, die ausfallen mussten, keine kameradschaftlichen Veranstaltungen, keine Mitgliederversammlungen. Dies hat nicht immer zur Ermutigung für das Ehrenamt geführt. Jedoch konnten alle Ortswehren immer zeigen, dass die Einsätze sehr gut abgearbeitet worden sind“ so der stellvertretende Stadtbrandmeister.
So gab es im Jahr 2020 insgesamt 73 Einsätze, die von den Ortsfeuerwehren abzuarbeiten waren.
Herausragend war hierbei der Sturm vom 9. auf den 10. Februar.
Im April kam es vermehrt zu Bränden im Bereich Hiddingen, Schwitschen und Ottingen.
Im Juni brannten mehrere Strohballen und direkt am frühen Morgen des Folgetages gab es eine Alarmierung zu einem Dachstuhlbrand in der Breslauer Straße. Zum Glück war hier aufgrund des schnellen Eingreifens kein größerer Schaden entstanden.
Das Jahr 2021 ergab 72 Einsätze. Leider mussten die ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte des Stadtgebietes auch in diesem Jahr zu Verkehrsunfällen mit jungen Leuten ausrücken, so der stellvertretende Stadtbrandmeister.
Im aktuellen Jahr 2022 ereigneten sich bis zum 10.07.2022 bereits 85 Einsätze.
Der große Teil an Einsätzen entfiel erneut auf den Februar, aufgrund einer starken Unwetterlage.
Am Schluss durften auch nicht die Zahlen, Daten und Fakten fehlen.
So gibt es stand heute im Stadtgebiet 336 aktive Mitglieder in 9 Ortsfeuerwehren, die sich für den Brandschutz und die technische Hilfeleistung für die Bevölkerung einsetzen. Weiterhin befinden sich 160 Mitglieder in den Altersabteilungen. Die Kinderfeuerwehr zusammen mit den Jugendfeuerwehren Kettenburg und Visselhövede zählt 51 Mitglieder.
Im Anschluss an die Rede von Heiko Grünhagen folgte der Tagesordnungspunkt „Beförderungen und Ehrungen“.
So wurde die Feuerwehranwärterin Hanna Vesper, nach bestandener Truppmannausbildung zur Feuerwehrfrau ernannt.
Der Löschmeister Kai Kunert wurde aufgrund seiner Leistungen zum Oberlöschmeister befördert.
Im Anschluss an die Beförderungen folgten die Grußworte der Ortsbürgermeisterin Dagmar Kühnast.
Diese lobt die Kreativität der Wehr mittels Onlinediensten über die langen Corona-Durststrecken hinweg.
Ihr fehlten heute allerdings ein bisschen die Worte bezüglich der Auflösung der Ortsfeuerwehr Schwitschen.
„Wir vom Ortsrat haben uns darum bemüht, dass es eigentlich in eine andere Richtung geht, aber unsere Bemühungen waren leider nicht vom Erfolg gekrönt“ so Kühnast.
„Trotz alledem möchte ich positiv in die Zukunft schauen und wie es sich 2023 entwickelt.“
„Wir alle drücken die Daumen, dass es doch noch eine positive Wendung gibt. Sodass sich herausstellt, dass es wirklich darum geht bei der Feuerwehr dem Menschen zu helfen, dass der Dienst am nächsten das Wichtigste ist und nicht andere Befindlichkeiten.“
Die Ortsbürgermeisterin teilt mit, dass der Ortsrat die Situation weiterhin beobachten und begleiten wird und die Unterstützung so weit wie möglich weiterhin zusagt. Zum Schluss wünscht Kühnast weiterhin wenig gefährliche Einsätze und gratuliert allen Geehrten und Beförderten.
Zum Schluss folgten noch die Grußworte des allgemeinen Vertreters des Bürgermeisters von Mathias Haase.
Dieser bedankt sich in Namen des Bürgermeisters für die geleisteten Dienste.
„Ihr seit die kleinste Feuerwehr, aber man muss eben sagen, ihr habt eine hohe Motivation mit stetiger Einsatzbereitschaft!“
Bezugnehmend auf das Thema der Schließung der Ortsfeuerwehr Schwitschen und das Zusammenwachsen mit der Ortsfeuerwehr Hiddingen hofft man, dass sich alles zum guten wendet.
„Es sind politisch noch Entscheidungen zu treffen, die das Zusammenwachsen weiterhin unterstützen müssen. Dort sind wir weiterhin in der Vorbereitung. Hier müssen wir noch die ein oder andere Antwort finden, die wir euch noch schuldig sind! Das muss ich auch ganz klar sagen!“ so Haase.
Anschließend teilt Haase noch mit, dass die Freiwilligen Feuerwehren noch eine höhere Wichtigkeit in Zukunft bekommen wird, bedingt durch die wieder auflebende Forcierung auf den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz und führt dies weiter aus.
Zum Schluss wünscht dieser bei den zukünftigen Einsätzen einen guten Verlauf.
Im Anschluss teilt Ortsbrandmeister Vesper noch mit, dass die Einnahmen aus der Schwitscher Nacht vor einigen Jahren statt für die Ausbesserung des Aufenthaltsraumes des Feuerwehrhauses nun für die Jugendarbeit des Schützenvereins gespendet werden.