Kreisfeuerwehrbereitschaften Rotenburg Süd und Verden üben gemeinsam in Lehrden

Jeddingen/Lehrden, 28.10.2023 (sk). „35 Grad und Sonnenschein“, so begrüßte Abschnittsleiter Jürgen Runge mit einem leichten Lächeln am Samstagvormittag die Führungskräfte der Kreisfeuerwehrbereitschaften Verden und Rotenburg Süd, die zusammen mit 57 Einsatzfahrzeugen und rund 250 Kräften die Jeddinger Dorfstraße und die Heidmark am Jeddinger Feuerwehrhaus zur diesjährigen Kreisbereitschaftsübung „Blaue Schlange“ eindrucksvoll ausfüllten.

Nach Verkündung dieser angenommenen Wetterlage, welche der aktuell verregneten und kühleren einen starken Kontrast entgegenbringt, stieg Runge ernster werdend in die bisherige Situation ein:
Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Feuerwehren Visselhövede kämpfen schon seit Tagen mit mehreren Waldbränden im Stadtgebiet, derzeit verstärkt in Lehrden. Die extremen Temperaturen verlangen den Kräften alles ab, sodass beschlossen wurde, die Kreisfeuerwehrbereitschaften Rotenburg Süd und die des naheliegenden Nachbarkreises Verden zur Unterstützung bzw. Ablösung zu alarmieren.
Gegen 10 Uhr sammelte sich die Kreisfeuerwehrbereitschaft Rotenburg Süd am Treffpunkt am Bullensee, um geschlossen in einem Konvoi zum Jeddinger Feuerwehrhaus zu fahren. Die Verdener Kreisfeuerwehrbereitschaft traf sich an ihrer Feuerwehr-Technischen-Zentrale und fuhr direkt zum ersten Sammelpunkt am Jeddinger Feuerwehrhaus.

„Der Schwerpunkt liegt derzeit in einem 500 Meter langen Waldabschnitt in Lehrden, der in Brand steht und droht auf die dort befindlichen Höfe überzugreifen“, so der Abschnittsleiter. Somit galt es eine Ausbreitung durch Riegelstellungen zu verhindern und den Waldbrand in diesem Bereich erfolgreich abzulöschen. Eine weitere Herausforderung dieser Übungslage, welche auch im realen Falle zutrifft, ist, dass der Ort nur über einen Zu- und Abfahrtsweg zu erreichen ist. „So muss dieser stetig als Flucht- und Rettungsweg frei befahrbar bleiben!“, machte Runge deutlich.
Hinzu kommt, dass der dort befindlichen Hydrant für diese Lage als defekt galt, sodass die Wasserentnahme aus dem dort befindlichen gleichnamigen Fluss Lehrde stattfinden muss, neben einem logistisch fordernden Pendelverkehr durch den einzigen Zu- und Abfahrtsweg.

Um die von beiden Kreisfeuerwehrbereitschaften mit insgesamt sieben Zügen (ohne Küchenzug) hier ohne große Eigenblockaden zu koordinieren, kamen die Kradmelder aus Verden, Sottrum und Visselhövede zum Einsatz. Ihre Aufgabe bestand auf Anweisung der Führung, die Züge einzeln vom Sammelpunkt abzuholen und nacheinander zu den Einsatzstellen zu führen. Zwischen diesen Aufgaben wurden diese zur weiteren Erkundung eingesetzt. So bestand eine Aufgabe darin, einen vermissten Erkundungstrupp mit Einsatzfahrzeug zu suchen, welcher ohne Funk unterwegs war und sich telefonisch ebenfalls unerwartet lange nicht mehr zurückgemeldet hatte. Hierbei spielten die Kradmelder aus Verden, Sottrum und Visselhövede eine wichtige Rolle. 

Die Kradmelder der Feuerwehrbereitschaft Verden wurden aufgrund dessen zur Lageerkundung an die letzte bekannte Position entsandt. Diese sollte auch zu einem Ergebnis führen, das den technischen Hilfeleistungszug (TH) der Verdener Bereitschaft auf den Plan rief. Die Kradmelder konnten den Einsatz-PKW verunfallt an einem Feldweg ausmachen. Die Erstversorgung durch diese ergab die Rückmeldung an die Einsatzleitung, dass eine Person verletzt und eingeschlossen in einem PKW vorgefunden wurde. 
Die Verdener Kräfte des TH-Zuges arbeiteten den Einsatzauftrag nach dem Eintreffen souverän ab und konnten mittels einer schonenden Rettung mit einer ausgedehnten Seitenöffnung an der Fahrerseite des PKW den überdurchschnittlich großen Kameraden, hier als Übungspuppe dargestellt, aus dem Kleinwagen aus seiner misslichen Lage befreien. Im Verlauf des TH-Einsatzes sollte festgestellt werden, dass die zweite Einsatzkraft als vermisst galt und parallel eine Suchaktion gestartet wurde.

Während die Kräfte der Wassertransport- und Förderungszüge aktiv bei der Waldbrandbekämpfung unterstützten, die mit leichten und damit flexiblen D-Strahlrohren größtenteils stattfand, gab es noch für den technischen Zug der Rotenburger Kreisbereitschaft die Aufgabe, mit Material beim Anstauen eines Baches zu unterstützen, damit ausreichend Wasser über die Tragkraftspritzen aus dem Bach gepumpt werden kann.
Gegen 13:30 Uhr kam über Funk die Meldung „Übungsende“. Der Rückbau mehrerer Kilometer Schlauchleitung und Material stand nun für die Kameraden an, bevor es zu einem wohlverdienten Mittagessen gehen sollte.
Der Rotenburger Küchenzug bezog über die gesamte Zeit die Stellung in Visselhövede in der Mensa eines Schulgebäudes und bereitete ein wunderbares Mahl bestehend aus Kasslerbraten, Sauerkraut, Kartoffelbrei und Soße zu, um die rund 130 Kameraden der Kreisfeuerwehrbereitschaft Rotenburg Süd erfolgreich zu verpflegen. Die zahlreichen Einsatzfahrzeuge der Bereitschaft befanden sich derzeit am Sammelpunkt Majorsbruch in Visselhövede.

Kreisbrandmeister Peter Dettmer zeigte sich mit der Übung als sehr zufrieden und lobte die gute Zusammenarbeit mit der Kreisfeuerwehrbereitschaft Verden. Hier wurde an vielen Schnittstellen zwischen den Zügen geübt und für die Feuerwehren teilweise alltägliche Aufgaben, dafür allerdings in großer Anzahl, erfolgreich koordiniert.