Erstmalig neue Leistungsvergleiche im Stadtgebiet durchgeführt

Schwitschen 07.06.19. So lautet zumindest die neue Bezeichnung für die „Stadtwettbewerbe“ die Freitag von der Ortsfeuerwehr Schwitschen am Schwitscher Haus und auf dem Gelände von Bressel und Lade Maschinenbau durchgeführt wurden. Und es gab so einiges neues an diesen Leistungsvergleichen die vom Arbeitskreis des Landesfeuerwehrverbandes erstellt und im Stadtgebiet Visselhövede erstmalig ausgerichtet wurden.

Vor zwei Jahren war es zum Beispiel noch so, dass eine Gruppe (9 Teilnehmer) antreten musste um einen kompletten 3-teiligen Löschangriff inklusive Kuppeln und Wasserentnahme aus „offenen Gewässer“ möglichst fehlerfrei und schnell  in einer durchgängigen Übung durchzuführen.

So ist es jetzt auch möglich mit einer Staffel (6 Teilnehmer) anzutreten. Dies hat den Vorteil das Ortsfeuerwehren die nicht so viel Kameraden, inklusive Reservebesetzungen, zusammen bekommen trotzdem noch aktiv teilnehmen können. In der heutigen Zeit ist dies schließlich auch nicht so einfach bei dem Ehrenamt Feuerwehr mit all seinen Einstätzen, Übungen und Diensten noch zusätzlich für die Leistungsvergleiche zu üben.

Eine weitere Neuerung ist zum Beispiel, statt wie damals vorgegeben mit einem Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) oder ein Löschgruppenfahrzeug (LF) gemeldet zu sein nun die Möglichkeit zu haben auch unter anderem mit ein Tanklöschfahrzeug anzutreten. Der Rest der Staffel- oder Gruppenbesatzung läuft dann separat mit dem Einsatzfahrzeug in die Bahn ein. Somit gibt es auch keine Unterscheidung mehr in LF- und TSF-Gruppen.

Die Leistungsvergleiche liefen in einzelnen Modulen ab bei dem das Modul „Löschangriff“ als erstes von den 9 teilgenommenen Ortsfeuerwehren bewältigt werden musste. Beim Löschangriff galt es eine brennende Mülltonne mit stärkeren Fokus auf die  Beachtung der Feuerwehr-Dienstvorschrift 3 (Einheiten im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz) und der Unfallverhütungsvorschriften abzulöschen.  Der Zeitfaktor galt hier im Gegenteil zu den „alten“ Wettbewerben „etwas“ zu vernachlässigen, aber auch nicht zu locker zu nehmen.
Hintergrund ist, dass es auch keine „Pluspunkte“ dafür gab schneller zu sein als insgesamt 4:30 Minuten ohne den Rückbau. Das Augenmerk der neuen Übungen soll in der Beachtung der fehlerfreien Ausführung liegen, ganz getreu dem Grundsatz: „Sicherheit vor Schnelligkeit“

Das zweite Modul bestand aus dem Herstellen einer Saugleitung für die Wasserentnahme aus offenem Gewässer. Auch hier galt die Fehlerfreiheit als wichtigster Faktor. Der Gesamtkuppelzeittakt war hier mittunter aber auch ein wichtigerer Bewertungsfaktor als in dem Modul Löschangriff. Sobald alles fertig gekuppelt ist und die „Saugleitung zu Wasser“ gelassen wurde galt es abschließend einen „Buzzer“ erneut zu drücken um die Zeit zu stoppen.

Bei dem dritten Modul wurde die Fähigkeit des Maschinisten (Fahrer des Einsatzfahrzeuges und Herr über die Bedienung der Aggregate, Pumpen und sonstigen Gerätschaften auf dem Fahrzeug) geprüft. Hier galt es in einem Zug über Schlauchbrücken, zwischen je nach Fahrzeuggröße angepassten engen Pylonen durchzufahren, in einer gegebenen Markierung vorwärts zum stehen zu kommen und in einem Zug dann rückwärts um eine Kurve nah an einem Hindernis einzuparken.

Die neuen Module der Leistungsvergleiche sollen das „Tagesgeschäft“ der Feuerwehren realitätsnäher aufgreifen und können je weiter man kommt (Kreis, Bezirk, Landesvergleiche) um weitere Module wie zum Beispiel „Atemschutz“ erweitert werden.
Genau dieses Tagesgeschäft lässt unter Beachtung der Feuerwehrdienstvorschriften in der Art der Abarbeitung zum Beispiel beim Löschangriff „Spielräume“. So blieb es nicht aus, dass ab und an nach der Übung bei der Auswertung Diskussionsbedarf mit den Wertungsrichtern herrschte. Dieser war aber sicherlich auch damals bei der Ersteinführung der alten Wettbewerbe gegeben, so dass sich das Ganze für die Zukunft gewiss noch einspielen wird.

Die Ortsfeuerwehr Schwitschen als Ausrichter ließ sich auf jeden Fall nicht lumpen und fuhr neben einem Essens- und Getränkestand auch musikalische Unterhaltung auf. Leider spielte das Wetter gegen Abend kurz nach der Siegerehrung den Schwitschern nicht in die Karten, so das diese unter Starkregen und Gewitter den Abend nicht ganz so gemütlich mit Ihrem 5. Platz ausklingen lassen konnten.

Damit wären wir auch schon bei den Platzierungen:
Über den verdienten ersten Platz durfte sich die Ortsfeuerwehr Kettenburg freuen.
Den zweiten Platz belegten die immer gut als Favoriten gehandelten Buchholzer.
Der dritte Platz ging an die Ortsfeuerwehr Wittorf.

Die weiteren Platzierungen waren wie folgt:

4. Ottingen
5. Schwitschen
6. Hiddingen
7. Nindorf
8. Jeddingen
9. Visselhövede

Fotos: Martina Husmann