Nindorf, 17.07.2022 (jh). Fast zweieinhalb Jahre ist die letzte Mitgliederversammlung der Ortsfeuerwehr Nindorf bereits her. Genauso lange hat das Coronavirus die Feuerwehr beschäftigt.
Nun konnte am vergangenen Sonntag endlich wieder eine Versammlung der Mitglieder der Ortsfeuerwehr Nindorf unter freiem Himmel bei bestem Wetter stattfinden.
Um kurz nach 10 Uhr eröffnete Ortsbrandmeister Olaf Jungnitz die Versammlung 2022 und begrüßte alle Anwesenden, nicht zur Versammlung, sondern auch zum Nindorfer Familientag der Feuerwehr. Besonders begrüßte er die Ehrenmitglieder Erwin Boll, Jürgen Bargfrede, Ehrenortsbrandmeister Rainer Wolff sowie die Kameraden der Altersabteilung.
Als Gäste waren anwesend: Feuerwehrausschussvorsitzender Jan Husmann, Ortsbürgermeister Charly Carstens, den Vertreter der Stadt Mathias Haase, den Polizeihauptkommissar Stefan Spillner, Abschnittsleiter Jürgen Runge sowie Stv. Stadtbrandmeister Jörg Pansegrau.
Zu Beginn bat er alle Anwesenden sich von den Plätzen zu erheben, um an den im Jahre 2020 verstorbenen Kameraden Heinrich Bruns (95 Jahre) zu erinnern.
Nach dem Verlesen der letzten Niederschrift aus 2020 (bei der man die Zeit vor Corona noch einmal sich in Erinnerung rufen konnte), begann Ortsbrandmeister Olaf Jungnitz mit seinem Jahresbericht zu den vergangenen Jahren 2020 und 2021.
Trotz Corona hat sich die Zahl der Mitglieder in den letzten beiden Jahren weiter erhöht. 59 Kameradinnen und Kameraden nennen sich Mitglied in Nindorf. Davon sind 36 aktiv im Einsatzgeschehen. Bedingt durch zwei Jahre, ist aber auch das Durchschnittsalter von 37,65 Jahre auf 38,92 Jahre gestiegen.
Nach ein paar Zahlen und Fakten überließ er seinem Stellvertreter Björn Lüdemann über die Einsätze der letzten Jahre zu berichten. Lüdemann erzählte von vielen Sturmeinsätzen, aber auch davon, dass die Feuerwehr neuerdings immer öfter zur Unterstützung des Rettungsdienstes, bspw. zur Öffnung von verschlossenen Türen, alarmiert wurde. Auch dank des neuen Einsatzfahrzeuges und einer neuen Alarmierung sei die Ortsfeuerwehr nun immer mehr unterstützend zu Einsätzen in den Nachbarorten mit ausgerückt.
Nach dem Rückblick über das letzte Einsatzgeschehen berichtete Jungnitz über weitere vergangenen Veranstaltungen in 2020 und 2021. Neben den leider wenig gewordenen Übungs- und Ausbildungsdiensten wurden jedoch weiterhin Lehrgänge besucht. Unter anderem auch der erstmalig in Visselhövede stattgefundene Atemschutzlehrgang.
Als Dankeschön erhielten die Kamerad:innen aber auch Weihnachten 2020 und Ostern 2022 eine kleine Überraschung der Feuerwehrführung, damit die Feuerwehr auch ohne Übungs- und Ausbildungsdienst weiterhin ein Teil der Gemeinschaft in den Köpfen der Kamerd:innen bleibt.
Doch das Highlight in den vergangenen Jahren war wohl die Übergabe des neuen Einsatzfahrzeuges. Jungnitz berichtete von der ersten Idee eines neuen Fahrzeuges im 2017 verabschiedeten Feuerwehrbedarfsplan sowie der angelaufenen Beschaffung in den Jahren 2018/2019. Nachdem die Ausschreibung auf den Weg gebracht wurde und verschiedene Fahrzeug- und Aufbauhersteller bei einer gemeinsamen Vorführung die Vorteile ihrer Fahrzeuge vorführen konnten, stand Ende August 2020 der erste Termin zur Baubesprechung im Werk an. Hierzu konnten einige Kamerad:innen aus Nindorf und Buchholz anreisen und bereits im Grundaufbau des Fahrzeuges dem Hersteller über die Schulter schauen.
Anfang Oktober 2020 durfte die Ortswehr Nindorf dann endlich ihr neues Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser (TSF-W) aus Görlitz abholen.
Seitdem finden regelmäßig neue Führerscheinunterweisungen statt, damit jeder Maschinist mit B-Führerschein das neue 7,49t schwere Fahrzeug fahren darf.
Im Anschluss an die Berichte der einzelnen Funktionsträger der Wehr und dem Bericht des Kassenwartes stand die Wahl des/des neuen Ortsbrandmeisters/in an.
Sofort wurde eine Wiederwahl des bisherigen Ortsbrandmeisters Olaf Jungnitz gefordert. Nachdem die letzte Frage „warum wir geheim wählen müssen, wenn die Entscheidung doch völlig klar sei“ geklärt war, stellte sich schnell heraus, dass alle 26 wahlberechtigten Mitglieder einstimmig ihren Ortsbrandmeister für eine weitere Dienstzeit als Wehrführer wiedergewählt hatten.
Nachdem die ersten Glückwünsche verteilt und das gemeinsame Jahresgruppenfoto vor dem TSF-W geschossen wurde, folgten eine ganze Reihe an Beförderungen und Ehrungen.
Hendrik Lüdemann, Marc Feldmann und Martin Tekath wurden zu Oberfeuerwehrmännern und Christian Bargfrede zum 1. Hauptfeuerwehrmann befördert.
Hieran folgten gleich 13! Ehrungen für langjährige Mitglieder im Feuerlöschwesen.
Für 50 Jahre wurden geehrt: Gerd Baden, Jürgen Bargfrede, Rainer Bargfrede, Erwin Boll, Heinz-Friedrich Carstens, Hans-Jürgen Feldmann, Karl-Heinz Göhring, Peter Hermann, Werner Lüdemann, Rainer Wolff, Bernd Lüdemann und Gerhard Twiefel.
„Da muss damals der Ortsbrandmeister durchs Dorf gelaufen sein und jeden Mann für den Feuerwehrdienst verpflichtet haben“, schmunzelt Abschnittsleiter Jürgen Runge.
Zahlreiche Glückwünsche an den wiedergewählten Ortsbrandmeister und an die Geehrten und Beförderten folgten in den Grußworten der Gäste. „Es sei nicht mehr selbstverständlich, dass ein Ortsbrandmeister so lange an der Spitze einer Wehr steht“, machte Jan Husmann deutlich.
Eine Wahl sollte aber nicht vergessen bleiben: Feuerwehrmann/Feuerwehrfrau des Jahres ist dieses Jahr geworden: Marc Feldmann.
Im Anschluss an den offiziellen Teil der Versammlung lud Jungnitz alle Anwesenden sowie die Ortschaft zu einem kleinen gemeinsamen Fest am Feuerwehrhaus ein. Es durfte zusammen gesessen, gequatscht sowie das neue Fahrzeug begutachtet werden.
Das neue Fahrzeug konnte dann auch gleich bei einer kleinen Übung begutachtet werden: