„Nindorfer Feuerwehr lebt!“

Nindorf, 10.02.2023 (jh). Nur gut ein halbes Jahr ist die letzte Mitgliederversammlung der Ortsfeuerwehr Nindorf her, als Ortsbrandmeister Olaf Jungnitz die diesjährige Versammlung um 19:30 Uhr eröffnet.
Nach kurzer Vorstellung der Tagesordnung begrüßt er nicht nur seine Kameradinnen und Kameraden, sondern auch die Ehrenmitglieder Erwin Boll, Hans-Heinrich Rasel, Ehrenortsbrandmeister Rainer Wolff sowie die Kameraden der Altersabteilung.
Als Gäste darf er Feuerwehrausschussvorsitzenden Jan Husmann, Ortsbürgermeister Charly Carstens, von der Stadt und als Vertreter für den Bürgermeister Mathias Haase, Kreisbrandmeister Peter Dettmer sowie den stv. Stadtbrandmeister Jörg Pansegrau herzlich begrüßen.

Wie in jedem Jahr sollte auch während dieser Versammlung wieder die Wahl der Feuerwehrfrau/des Feuerwehrmannes des Jahres stattfinden. Hierfür werden Stimmzettel verteilt, bevor Jungnitz die Versammlung für das gemeinsame Essen sowie das Jahresgruppenfoto unterbricht.

Nach dem gemeinsamen Essen im „Möhmes Hof“ wiedereröffnet Jungnitz die Sitzung und bittet Sven Lüdemann die Niederschrift der letzten Versammlung vom 17.07.2022 zu verlesen. Hier konnten einige Kameraden noch einmal die Erinnerung an das Sommerfest zurückschweifen lassen.

Im Anschluss folgte der Bericht des Ortsbrandmeisters. 
Für ein Schmunzeln bei seinen Kameraden sorgte sein erster Satz: „Ich bin froh heute vor euch stehen zu dürfen, denn das 3. Mal Corona ist für mich Mitte der Woche mit einem negativen Test beendet worden“.
In seiner Statistik zeigt er auf, dass die Ortswehr zwei neue Mitglieder begrüßen durfte. Neu dabei sind Wilken Lüdemann sowie Nadine Meyer, welche nach der Auflösung der Ortsfeuerwehr Schwitschen nach Nindorf übergetreten ist, da sie in Paterbusch wohnt. Ein Kamerad merkte sogleich an „endlich wieder aktive Feuerwehrleute aus Paterbusch, nicht mehr nur Kameraden der Altersabteilung“. 
Das Durchschnittsalter der Wehr beträgt 39,13 Jahre. Die Altersgruppe darf auf ein stolzes Durchschnittsalter von 75,48 Jahre blicken.

Für den Rückblick auf die vergangenen Einsätze seit der letzten Versammlung gibt Jungnitz das Wort an seinen Vertreter Björn Lüdemann weiter.
Er berichtet von dem Brand einer Lagerhalle in Schwitschen, einem nach Blitzeinschlag zu fallen drohendem Ast, brennendem Unterholz in Dreeßel, einem Schornsteinbrand in Wittorf sowie einer ausgelösten Brandmeldeanlage eines Pflegeheimes in der Rotenburger Straße. 
12 Einsätze musste die Ortsfeuerwehr insgesamt im Jahr 2022 verzeichnen.

Was war noch;
Wilken Lüdemann besuchte den Truppmann Teil 1 Lehrgang in Visselhövede, Marc Feldmann und Martin Tekath wurden zu Sprechfunkern ausgebildet und dürfen sich ebenfalls nun Atemschutzgeräteträger nennen. Martin Tekath ist zudem jetzt Truppführer. Er bestand seine Ausbildung beim Nds. Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz in Celle.
Neben den durch Corona eingeschränkten Übungs- und Ausbildungsdiensten am neuen TSF-W und der Schmutzwasserpumpe „Chiemsee“ wurden im letzten Jahr verschiedenste Veranstaltungen im Ort sowie in den Nachbarorten tatkräftig unterstützt. So sicherten die Kameraden den Verkehr beim Schützen- und Erntefest sowie beim örtlichen Laternenumzug und stellten das TSF-W beim Visselhöveder Sommerfest aus. Auch als Sicherungsposten bei der Visselhöveder Herbstrallye konnte die Ortsfeuerwehr Nindorf tätig werden.
Im November 2022 sammelten die Kameraden wieder für die Deutsche Kriegsgräberfürsorge und konnten dabei einen Betrag von 1.070,80 EUR zusammentragen. 
Auch das Feuerwehrhaus wurde weiter ausgestattet. So wurde ein Büro mit WLAN, Drucker und Notebook ausgestattet. Über den Smart-TV können jetzt auch Schulungsfilme gezeigt werden. 
163 Einsatzstunden leisteten die Nindorfer Kameradinnen und Kameraden in 2022. Dies entspräche einem durchschnittlichen Handwerkerlohn in Höhe von 8.965,00 EUR, errechnete Jungnitz.

Nach dem Jahresbericht des Ortsbrandmeisters durften auch einzelne Funktionsträger zu Wort kommen. So berichteten die Gruppenführer, dass nun endlich wieder Dienste in normalen Gruppendiensten stattfinden durften. Altersgruppenführer Mathias Haase berichtet, dass die Tannenbaumsammlung ein gutes Sümmchen zusammengebracht habe, welche vollständig in die Ukraine gespendet wurde.
Gerätebeauftragter Lars Feldmann freut sich über das „Frische Auto“. Alles sei „tip top“.
Im letzten Jahr wurden ebenfalls kleinere Arbeitsgruppen gegründet, um die vielseitigen Tätigkeiten eines Ortsbrandmeisters ein wenig auf mehrere Schultern zu verteilen. So berichtete die Arbeitsgruppe „Haus, Garten und Versorgung“, dass ein großes Gelände gepflegt werden müsse und man froh sei, dass viele Kameraden mit eigenem Gerät gerne bei der Unterhaltung unterstützen. 

Nachdem Ullrich Klopp als neuer Kassenprüfer gewählt wurde, folgten die Beförderungen und Ehrungen auf der Tagesordnung.
Nachgeholt aus dem Vorjahr wurde die Ernennung von Ullrich Klopp zum Feuerwehrmann und die Beförderung von Jürgen Kregel zum Hauptfeuerwehrmann. Wilken Lüdemann konnte in diesem Jahr frisch zum Feuerwehrmann ernannt werden.

Kreisbrandmeister Peter Dettmer übernahm im Anschluss die Ehrungen.
Für 40 Jahre in der Feuerwehr konnte sich Gerd Kregel über eine Urkunde sowie Anstecknadel freuen.
Dettmer merkte an, dass die Ehrungsurkunden noch einmal neu ausgestellt werden, da es seit dem 18.01. einen neuen Innenminister gäbe, die Urkunden aber bereits vorher gedruckt worden seien. 
An den neu gewählten Kassenprüfer gab er die ermunternden Worte „Ich hab auch mal als Kassenprüfer angefangen. Jetzt bin ich Kreisbrandmeister. Aber kein Druck ;-)“.
In seinen weiteren Grußworten überbrachte Dettmer die Grußworte der Kreisfeuerwehr und dankte allen Kameraden für die geleisteten Einsätze. Corona habe allen Steine in den Weg gelegt, aber keine Feuerwehr im Landkreis musste „abgemeldet werden“. Alles „Dank der Einhaltung der Hygienevorschriften“.
Die Einsatzsatzzahlen im Landkreis seien stark gestiegen. Im Vergleich haben sich die Zahlen von 2021 auf 2022 fast verdoppelt. Vor allem die Sturmtiefs haben hier zu Buche geschlagen. Alleine dabei mussten rund 1.100 Einsätze durch die Feuerwehren im Landkreis abgearbeitet werden.
Zudem berichtet er über verschiedenste größere Einsätze aus dem Landkreis.
Als Abschluss seiner Grußworte richtete er seinen Dank nochmal an die Partnerinnen und Partner sowie die Familien und Arbeitgeber der Kameradinnen und Kameraden.

Jörg Pansegrau, als stv. Stadtbrandmeister, erinnerte in seinen Grußworten an einen schönen Tag während der letzten Versammlung im Juli. Weiterhin überbrachte er die Statistiken aus dem Stadtgebiet und zeigte nochmal deutlich auf, dass der Krieg in der Ukraine alle deutlich spüren lässt, dass die Gürtel enger geschnallt werden müssen. Auch bei Stadt und Gemeinde. So können geplante Anschaffungen erstmal nur verschoben werden. 
Auch berichtet er von der Einführung der neuen App-Einsatzbenachrichtigung, welche auch aufzeigt, wie schnell die Ausrückezeiten mancher Ortsfeuerwehren seien. „Fast zu schnell“, stellt er für sich fest. Die Kameradinnen und Kameraden mögen bitte nicht nur heile vom Einsatz zurückkommen, sondern erstmal heile zum Feuerwehrhaus.

Pressesprecher Jonas Hermonies berichtet davon, dass nun damit begonnen wurde die Fahrzeuge im Stadtgebiet, mit ihrer zahlreichen Ausstattung, zu inventarisieren. Auch das Nindorfer TSF-W sei in Kürze dran.

Mathias Haase, als Vertreter der Stadt, richtete seine Glückwünsche an die Beförderten und Geehrten und wünschte viel Freude bei den zukünftigen Diensten. Auch er spricht das gekürzte Feuerwehrbudget an und zählte einige Anschaffungen auf, die dennoch im letzten Jahr getätigt wurden. So wurde für den Stadtbrandmeister ein gebrauchter Ford Kuga zu einem Kommandowagen umgebaut und neu foliert. Auch ein Gerätewagen-Logistik wurde als gebrauchter VW Crafter beschafft und genau diese Woche frisch in den Dienst gestellt.

Ausschussvorsitzender Jan Husmann richtete seinen Dank für die geleistete Arbeit im Namen des gesamten Stadtrates aus und freut sich, dass jetzt ein hauptamtlicher Gerätewart, mit einer halben Stelle, eingestellt werden konnte, welcher die Feuerwehren nun tatkräftig in Sachen Geräteunterhaltung unterstützt.

Ortsbürgermeister Charly Carstens überbrachte die Dankesworte der Ortschaft und freut sich, dass es so viel Aktivität in der Ortswehr gebe. „Nindorfer Feuerwehr lebt“, so Carstens stolz.

Im Anschluss an die Grußworte teilte Ortsbrandmeister Olaf Jungnitz die nächsten Termine mit und konnte die Wahl der Feuerwehrfrau/des Feuerwehrmann des Jahres auflösen. Seine Kameradinnen und Kameraden wählten Martin Tekath. Dieser bekam von Jungnitz als Glückwunsch ein kleines Präsent überreicht.
Als Abschluss bedankte sich Jungnitz bei allen Kameradinnen und Kameraden für die Unterstützung und freut sich auf wenig Einsätze, motivierte Ausbildungs- und Übungsdienste sowie auf wieder ein bisschen mehr Kameradschaft. „Davon lebt auch eine aktive Feuerwehr“, so Jungnitz abschließend.