Mehr als 75 Jahre im Dienste der Feuerwehr

Nindorf, 09.02.2024 (jh). Um kurz nach 19:30 Uhr eröffnet Ortsbrandmeister Olaf Jungnitz die diesjährige Mitgliederversammlung der Ortsfeuerwehr Nindorf, dieses Jahr zum ersten Mal im „Hansenhof“.

Neben seinen Kameradinnen und Kameraden begrüßt er in diesem Jahr besonders die Ehrenmitglieder Erwin Biwoll, Hans-Heinrich Rasel, Jürgen Bargfrede, den Ehrenortsbrandmeister Rainer Wolff sowie die Kameraden der Altersabteilung. Als Gäste erschienen waren, zum 1. Mal, Bürgermeister André Lüdemann, Feuerwehrausschussvorsitzender Jan Husmann, Ortsbürgermeister Charly Carstens, Ordnungsamtsleiter Mathias Haase sowie der Stv. Stadtbrandmeister Heiko Grünhagen.

Im Anschluss an die Begrüßung folgte das üblich gemeinsame Essen sowie das Jahresgruppenfoto der Wehr, diesmal an einem neuen Ort.
Nach dem Essen und Gruppenfoto beginnt Jungnitz mit seinem Bericht über das vergangene Jahr.

Er berichtet davon, dass die Ortsfeuerwehr Nindorf zum 31.12.2023 aus 58 Kameradinnen und Kameraden besteht. 35 davon sind aktiv in der Einsatzabteilung. Sie sind im Schnitt 38,38 Jahre alt. 
Nachdem die Kameraden Johannis Hubrich und Mark Burgdorf als neue Mitglieder herzlich begrüßt wurden, folgte durch den stv. Ortsbrandmeister Björn Lüdemann die Zusammenfassung der Einsätze im Jahr 2023. 

Einen Sprung auf 17 Einsätze hat die Ortsfeuerwehr Nindorf zum letzten Jahr zu verzeichnen. „Dies lässt sich eindeutig auf die neue georeferenzierte Alarmierung zurückführen“, so Lüdemann. Die Ortsfeuerwehr ist aufgrund ihres Standortes, nahe des Stadtkernes, nun bei vielen Alarmierungen mit dabei. Auch aufgrund des neuen Einsatzfahrzeuges, welches mit 600 Litern Wasser ausgerüstet ist.
Lüdemann berichtet von Einsätzen mit Wasser im Keller, angedrohtem Suizid, ausgelösten Brandmeldeanlagen in Visselhövede sowie diversen Verkehrsunfällen. Auch ein paar Bäume auf Straßen und Gleisen waren im letzten Jahr wieder dabei. 
Nach seiner Zusammenfassung dankt er vor allem den Eltern, Partnern und spontanen Kinder-Sittern für ihre dauernde Bereitschaft, den Feuerwehr-Kameradinnen und Kameraden jederzeit „den Rücken zu stärken“.

Olaf Jungnitz führt mit einigen Aktivitäten aus dem vergangenen Jahr fort. 
So sammelte die Altersgruppe wieder Weihnachtsbäume und Spenden für die Ukraine; die Aktiven übten gemeinsam mit der Ortswehr Jeddingen an einem verunfallten PKW, veranstalteten diverse Aktionen für Kinder und Eltern aus dem Dorf und sammelten den erstaunlichen Betrag von 1.210,00 EUR bei der jährlichen Haustürsammlung für die Deutsche Kriegsgräberfürsorge im November.
Auch die Ausbildung am TSF-W stand nicht still. So wurden Szenarien im Vegetationsbrand genauso geübt, wie der Umgang mit der Schmutzwasserpumpe. 

Was war noch?
Rieke Neubauer besuchte den Digital-Sprechfunk-Lehrgang und Wilken Lüdemann den Atemschutzlehrgang. Martin Tekath konnte sich zum Gruppenführer ausbilden lassen. 
Statistik darf bei einer Mitgliederversammlung auch nicht fehlen: Die Einsatzabteilung leistet 2.462 Stunden im Jahr 2023. Das sind umgerechnet ca. 65 Stunden freiwillige Arbeit und ehrenamtliches Engagement je aktiven Mitglied. 
Auch das TSF-W war unterwegs. 838 km wurden im vergangenen Jahr zurückgelegt.

Gerd Kregel berichtet vom letzten Jahr als Gruppenführer der 1. Gruppe. Seine Nachfolger sind Martin Tekath und Wilken Lüdemann. Ortsbrandmeister Jungnitz bedankt sich bei Gerd Kregel mit einem Präsent für die geleistete Arbeit.

Nachdem der Kassenwart vom letzten Jahr berichtete und er sowie die Ortswehrführung einstimmig entlastet wurden, konnte Johannis Hubrich als neuer Kassenprüfer gewählt werden. 

Auch Beförderungen und Ehrungen sollten wie jedes Jahr nicht fehlen:
Rieke Neubauer wurde zur Oberfeuerwehrfrau und Martin Tekath zum Hauptfeuerwehrmann befördert. 
Für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr erhielten Bernd Carstens und Klaus Lüdemann vom stv. Stadtbrandmeister eine Urkunde und Anstecknadel verliehen. 
Bereits 60 Jahre dabei sind Hermann Klopp und Friedel Bening. Auch sie dürften sich über Urkunde und Nadel freuen.

Für die wohlmöglich längste Mitgliedschaft in der Feuerwehr des ganzen Stadtgebietes wurde schlussendlich Karl-Heinz Delventhal geehrt. Auch wenn er aus gesundheitlichen Gründen an diesem Abend nicht dabei sein konnte, wird seine Ehrung für erstaunliche 75 Jahre Feuerwehrmitgliedschaft gebührend gefeiert. Seine offizielle Ehrung wird in einem passenden Rahmen nachgeholt.

Heiko Grünhagen, das 1. Mal als stv. Stadtbrandmeister in Nindorf dabei, berichtet davon, dass demnächst auch der Landkreis Verden auf die georeferenzierte Alarmierung umstellen wird. Es wird erwartet, dass die Ortswehren Jeddingen und Nindorf dann auch mal öfter den Nachbarlandkreis gerufen werden könnten. Ebenso vertrat er den Stadtbrandmeister und berichtet von den Zahlen und Fakten des Stadtgebietes.

Bürgermeister André Lüdemann freut sich, dass auch er das 1. Mal bei der Versammlung der Nindorfer Ortsfeuerwehr dabei sein kann. Auch wenn er jetzt schon ein paar Jahre im Amt ist, bekommt er dennoch mit, „was bei der Ortsfeuerwehr los ist“.  Dieser hat die neue Informationsapp „aPager Pro“ ebenfalls auf dem Diensthandy und liest spätestens am Morgen, mit welchen Einsätzen sich die Kameradinnen und Kameraden die Nacht um die Ohren schlagen mussten. Er berichtet ebenfalls davon, dass die Stadt weiterhin die Feuerwehren investiert und die Kameradinnen und Kameraden „nicht müde werden“ sollen, auch wenn es mal zu Fehlalarmen kommt.

Feuerwehrausschussvorsitzender Jan Husmann bedankt sich, auch im Namen des gesamten Stadtrates, bei allen für die geleisteten Dienste. Er macht deutlich, dass einige Feuerwehrhäuser im Stadtgebiet „dringend dran sind“. Glücklicherweise müsste in Nindorf nichts am Feuerwehrhaus verändert werden. Seine Abschlussworte in seinem Gruß: „Die Visselhöveder Bürger können beruhigt schlafen“.

Ortsbürgermeister Charly Carstens richtet seine Glückwünsche an die Geehrten und Beförderten und wiederholt noch einmal seine Worte aus dem letzten Jahr: „Die Nindorfer Feuerwehr lebt!“. Und in Bezug zu den Gesprächen des Feuerwehrbedarfsplans: „Die Nindorfer Feuerwehr bleibt noch mindestens 20 Jahre bestehen“. 

Nach den Grußworten der Gäste und Mitteilungen über Termine im Jahr 2024 verkündigt Ortsbrandmeister Olaf Jungnitz das diesjährige Ergebnis der Wahl zur/zum Feuerwehrfrau/Feuerwehrmann des Jahres. Zum ersten Mal gibt es einen Gleichstand unter den Vorschlägen der Ortswehr. Aber er ist erfreut über das Ergebnis. Denn in diesem Jahr teilen sich den Posten eine Frau und ein Mann. Nadine Meyer und Wilken Lüdemann dürfen sich über den Zuspruch ihrer Kameradinnen und Kameraden freuen. 

Jungnitz beendet die diesjährige Versammlung mit der Freude über hoffentlich wenig Einsätze, viele motivierte Ausbildungs- und Übungsdienste sowie auf wieder ein bisschen mehr Kameradschaft. „Davon lebt auch eine aktive Feuerwehr“.

Extra-Bild: Beförderte, Geehrte, Führung und Gäste der Ortsfeuerwehr Nindorf