Visselhövede, 28.01.2023 (sk). Um 19:05 Uhr eröffnet Ortsbrandmeister Thomas Renken die Mitgliederversammlung der Ortsfeuerwehr Visselhövede. Neben 41 aktiven Kameraden begrüßt er die Altersabteilung, die Gäste aus Walsrode mit dem Ortsbrandmeister André Leiber, Bernd Berger, Susanne Nieber und Klaus Demski und aus Neuenkirchen Ortsbrandmeister Malte Lüdemann und Tim Rackmann sowie den allgemeinen Vertreter des Bürgermeisters Mathias Haase, Stadtbrandmeister Kai-Olaf Häring, Abschnittsleiter Jürgen Runge und Kamerad Jan Husmann vom Feuerwehrausschuss. Ebenso begrüßt Renken von den Johannitern Knut Vieweger sowie, mit der weitesten Anfahrt diesen Abend, die Kameraden Stephan Knüppel, Erik Strehlow, Robert Jensch und Yazzan Ghazazwe aus Güstrow.
Im weiteren Verlauf folgten die Berichte der Funktionsträger, an die Ortsbrandmeister Renken nacheinander das Wort übergab.
Im Anschluss an den Kassenbericht vom Kassenwart Oliver Frahn fogte der Bericht der Kinderfeuerwehr.
Maurice Ofori-Thomas teilt mit, dass die Kinderfeuerwehr sich, aufgrund der bekannten vorherrschten äußeren Umstände, erst seit Ende letzten Jahres wieder ohne Einschränkungen Dienste durchführe. Er bedauert den Verlust der Kameradin und Kinderfeuerwehrwartin Mareile Voß, die im Sommer letzten Jahrs ihr Amt aus privaten Gründen niederlegen musste. Aus diesem Grund hat Ofori-Thomas dieses Amt kommissarisch, bis zu der an diesem Abend anstehenden Wahl durch die Versammlung, übernommen.
Seinen Posten als stellvertretender Kinderfeuerwehrwart hat dankenswerterweise die engagierte Kameradin Sabrina Schmidt übernommen. Aktuell sind 14 Kinder in der Kinderfeuerwehr aktiv. Die ursprüngliche Warteliste von 60 Kindern habe sich über die Coronazeit auf 10 Kinder minimiert, „weil entweder die Kinder schon bei uns sind oder die Kinder zu alt geworden sind für die Kinderfeuerwehr“, so Ofori-Thomas.
Aus dem Bericht der Jugendfeuerwehrwartin Tanja Heins geht die selbe Herausforderung durch die Coronalage hervor. „Wir sind derzeit dabei alles wieder ans Laufen zu kriegen. Dies klappt mittlerweile wieder echt super“, so die Jugendfeuerwehrwartin. „Wir sind nicht voll und es darf gerne noch Nachwuchs dazukommen, wir haben eine echt gute Truppe im Moment“, so Tanja Heinz ergänzend. Sie dankt auch den weiteren Betreuern der Jugendfeuerwehr für deren Unterstützung.
Abschließend teilt Heins mit, dass „wir für die Wettbewerbe versuchen nun richtig durchzustarten und haben noch ordentlich was vor für dieses Jahr.“
Bevor Ortsbrandmeister Renken mit seinem Jahresbericht begann, bedankte dieser sich nach dem Bericht der Kinderfeuerwehr bei Kinderfeuerwehrwart Maurice Ofori-Thomas und dem Bericht der Jugendfeuerwehr durch die Jugendwartin Tanja Heinz ebenfalls bei der Schriftführerin Silvia Hille und bat diese nach vorne.
„Silvia Hille hat das Amt der Stadtjugendfeuerwehrwartin nach 28 Jahren wohlverdient im letzten Jahr abgegeben“, so der Ortsbrandmeister. Neben einem Blumenstrauß als Dankeschön bat Ortsbrandmeister Renken einmal alle Kameraden aufzustehen, die in der Jugendfeuerwehr mitunter von Silvia Hille ausgebildet wurden.
Dies sorgte für einen leichten Gänsehautmoment, als nach all den Jahren in dieser Versammlung knapp noch ein Drittel der Kameraden aufstand.
Silvia Hille danke für diese Geste und fügte hinzu, dass neben den anderen Jugendwarten zu dieser Zeit auch ihr Mann und anwesender Feuerwehrkamerad Wolfgang Hille stets bei Bedarf mit unterstützt hat.
Im Jahresbericht des Ortsbrandmeisters teilt dieser mit, dass aufgrund der vergangenen bekannten Situationslage von „zwei Jahren Zwangspause“ es zu Einschränken in Punkten Dienstbetrieb, Mitgliederversammlungen und Kameradschaftspflege kam.
„Für den Einsatzdienst galt es strikte Hygienekonzepte einzuhalten, Maske zu tragen, Abstand zu halten, mit verringerter Fahrzeugbesatzung auszurücken und, und, und“, so Renken.
„Hierbei seid Ihr, meine die Kameradinnen und Kameraden, immer sehr vorbildlich aufgetreten. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir unter diesen Umständen immer alle Einsätze zur vollsten Zufriedenheit der Visselhöveder Bürger abwickeln konnten“, so der Ortsbrandmeister im Nachsatz.
Im weiteren Verlauf teilt dieser mit, dass sich dies nicht negativ auf die Mitgliederzahlen ausgewirkt habe.
Kamen in einem „normalen“ Jahr wie 2019 noch 8253 Gesamtdienststunden inklusive der Alters- und Reservegruppe, Jugend- und Kinderfeuerwehr zusammen, so ging die Zahl in 2020 auf 2909 zurück und 2021 auf sogar nur 2523 Stunden. „Dies ist natürlich den Corona Beschränkungen geschuldet, keine Dienste und auch durch ein verändertes Verhalten der Bevölkerung, zum Beispiel weniger Fahrtätigkeiten wegen weniger Autofahrten, damit verbunden weniger Unfälle“, so Ortsbrandmeister Thomas Renken.
In 2022 hat man insgesamt 7023 Stunden geleistet, davon entfallen 378 Stunden auf 28 Brandeinsätze, 467 Stunden auf 45 Hilfeleistungseinsätze, 95 Stunden auf 6 Fehlalarme und 138 Stunden auf eine Brandsicherheitswache. Hierbei ging der Ortsbrandmeister auf einige Einsätze ein:
Der Einsatz: „TH-Tiefe 1- Person in Zwangslage – versinkt im Schlamm“ am 25.03.2022 hat neben einer sehr zahlreichen Alarmierung, es sogar bis ins Feuerwehrmagazin geschafft, zum Glück verlief dieser Einsatz glimpflich,“ so der Ortsbrandmeister erleichtert.
Der bei der Ortsfeuerwehr Visselhövede stationierte Rüstwagen wurde überörtlich auch des Öfteren gefordert, wie zum Beispiel bei mehreren Verkehrsunfällen im Botheler Bereich, einer Eisrettung am Bullensee, einem Gefahrguteinsatz in Rotenburg und einer in Söhlingen. Zum Glück war der Einsatz des Fahrzeuges nicht mehr bei allen Alarmierungen erforderlich.
Weitere Einsätze wie die Meldung: „Feuer 1 brennt Schaltkasten“ lieferte zügig die Erklärung, warum am 20.11.2022 halb Visselhövede von einem Stromausfall betroffen war. Hier hatte ein 20 kV Kabelanschluss in einem Trafogebäude in der Straße „Auf der Loge“ gebrannt.
Auch der Einsatz „Feuer 2 Unklare Rauchentwicklung“ bei der Grundschule Visselhövede stellte sich zum Glück nur als ein Defekt der Heizungsanlage raus, es ist nur Wasserdampf entwichen.
Die Mitgliederzahlen zum 01.01.2023 weisen 54 Aktive aus, darunter 10 Frauen. Der Altersdurchschnitt beträgt derzeit 38,02 Jahre.
Der Bericht des Ortsbrandmeisters bot noch weitere Punkte wie den noch nicht erfüllten Auflagen der Feuerwehrunfallkasse, wie z.B. ein entsprechendes Platzangebot für neue Kameraden anzubieten, „muss definitiv nach Lösungen gesucht werden, die für alle annehmbar sind“, so Renken aufzeigend.
Im Anschluss bedankte sich der Ortsbrandmeister und sein Stellvertreter Hendrik Husmann für die geleisteten Dienste und Einsätze bei seinen Kameradinnen und Kameraden und bei deren Liebsten, „die es erst ermöglichen, dass wir unsere ehrenamtliche Tätigkeit in so einem großen Umfang leisten können.“
Im Punkt Wahlen wurden folgende Kameraden in ihren Ämtern von der beschlussfähigen Versammlung gewählt:
Maurice Ofori-Thomas zum Kinderfeuerwehrwart.
Niklas Brammer zum Gerätewart.
Zu Kassenprüfern aus jeder Dienstgruppe: Wolfgang Pahl, Jonas Hermonies, Alexander Krüder.
Im nächsten Tagesordnungspunkt Beförderungen folgte zuvor die Rede des Stadtbrandmeisters Kai-Olaf Häring, bevor dieser die Beförderungen vornahm. In seiner Rede ging dieser mitunter auf gestiegene Beschaffungskosten und die Zahlen aus dem Stadtgebiet ein.
Nach der Rede nahm dieser zusammen mit dem Ortsbrandmeister die Ernennungen und Beförderungen vor.
So wurde die Feuerwehrfrau-Anwärterin Vanessa Chudobba zur Feuerwehrfrau ernannt.
Zum Feuerwehrmann ernannt wurden ebenfalls: Stefan Adler, Nico Chudobba, Felix Gennermann, Timo Hoffmann und Sean Pfennig.
Die Ernennung erfolgte aufgrund des erfolgreichen Abschlusses des Truppmannlehrgangs Teil 1.
Zum Oberfeuerwehrmann/frau wurden Katharina Dahms und Sascha Gnuschke befördert.
Zum Hauptfeuerwehrmann befördert wurden: Steven Chudobba, Alexander Krüder und Niklas Brammer. Die Beförderungen erfolgten aufgrund von Abschluss diverser Lehrgänge oder aufgrund einer Funktionstätigkeit.
Zum 1. Hauptfeuerwehrmann wurde Kai-Uwe Sieg befördert.
Diese Beförderungen werden zumeist vorgenommen zur besonderen Anerkennung von Leistungen, meist verbunden mit längerer Dienstzeit.
Zum Löschmeister wurden die Kameraden: Axel Heins, Felix Wienberg, Maurice Jerome Ofori-Thomas und Tanja Heins befördert, aufgrund ihres erfolgreichen Abschlusses des Gruppenführer-Lehrgangs Teil 1 und Teil 2 Lehrgangs.
Abschließend wurde als aktiv eingesetzter und engagierter Gruppenführer Florian Pahl zum Hauptlöschmeister befördert.
Im Anschluss folgten die Ehrungen, die der Abschnittsleiter und Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Rotenburg Jürgen Runge vornahm.
Runge merkte an, dass er die beiden Ehrungen, die nun so aufeinanderfolgen, auch noch nicht vorgenommen habe. So kam es, dass Vater und Sohn zur Ehrung nach vorn gerufen wurden, denn:
In Anerkennung langjähriger erworbener Verdienste im Brandschutz und der technischen Hilfeleistung der Feuerwehren des Landes Niedersachsen wurden Hendrik Husmann für 25 Jahre und Jan Husmann für 40 Jahre mit dem Feuerwehrehrenzeichen ausgezeichnet.
Weiterhin für 40 Jahre die Feuerwehrkameraden Hans-Jügen Vogt und Hans Günther Wilkens.
Für Sage und Schreibe 60 Jahre wurde der Kamerad Dieter Precht geehrt.
Ortsbrandmeister Renken bat im Anschluss die Anwesenden den Geehrten und Beförderten mit einem dreifachen „Gut, Wehr!“ zu gratulieren.
Bevor der Tagesordnungspunkt Grußworte durchgeführt werden konnte, mussten sich möglicherweise auch schon hungrigen Gäste noch mit ihren Worten zurückhalten. Da aufgrund der zahlreichen Beförderungen und Ehrungen und der gleich mehrjährigen Berichte die Zeit so vorangeschritten ist, dass die vor Ort frisch zubereitete Pizza drohte kalt zu werden. Nach dieser Stärkung ging die Versammlung weiter.
Feuerwehrausschussvorsitzender Jan Husmann geht in seinen Grußworten auf die umgesetzten Beschaffungen des vergangenen Jahres ein, wie zum Beispiel die hauptamtliche Stelle eines Gerätewartes, im guten Zustand erworbenen Gerätewagen Logistik 1, ebenso wie einen im guten Zustand erworbenen Kommandowagen für den Stadtbrandmeister.
Jan Husmann verwies ebenfalls auf die, unter anderem, gestiegenen Energiekosten, die den Stadtbeutel nun ebenso belasten.
So ist zum Beispiel die Bestellung eines neuen LF20 um ein Jahr verschoben und nicht gestrichen worden. Trotz der Umstände investiert die Stadt noch gewaltig in die Feuerwehr! Es sind noch über 700.000 Euro eingestellt im Haushalt. Ein Löwenanteil entfällt hierbei auf das neue Feuerwehrhaus in Jeddingen.
Die Verabschiedung der Stadtjugendwartin Silvia Hille nach 25 Jahren macht ihm zwei Dinge bewusst.
„Zum einen müssen wir einfach öfter mal Danke sagen, da müssen wir auch als Stadt besser werden“.
Dies betrifft, so Husmann, die Ehrenamtlichen, die über viele Jahre oder gar Jahrzehnte etwas geleistet haben, wie zum Beispiel auch für den Bürgerbus oder für die Tafel. „Die erwarten kein Honorar oder eine Entlohnung, sondern einen persönlichen ehrlichen Dank!“.
Husmann fährt fort: „Zum anderen; schaut euch diese junge Truppe hier mal an! Dies haben wir ebenfalls der Jugendfeuerwehr zu verdanken! Ohne Jugendfeuerwehr würde es hier nicht düster aussehen, sondern stockdunkel! Die Kinder- und Jugendfeuerwehr ist unser Jungbrunnen und unsere Zukunft!“. Hier habe man bei ihm einen „Stein im Brett“. Bei „Sorgen und Wünschen“ kann man sich an ihn wenden. Husmann werde sich hierbei einsetzen und kann dabei auch sehr ernst werden, wenn es nötig ist.
In den weiteren Grußworten folgte der Pastor Mathias Wohlfahrt.
Dieser bedankte sich für die Begleitung beim St.-Martins-Laternenumzug der Kirchengemeinde.
Weiterhin möchte dieser sich dafür einsetzen, die Laternenumzüge in diesem Jahr mit den Kindergärten besser abzustimmen, um nicht wie im letzten Jahr ehrenamtlich als Feuerwehr gleich vier einzelne Umzüge zu begleiten. Auch stehen die Pastoren bei Notfallsituationen bereit, bei besonders belastenden Einsätzen für die Einsatzkräfte.
Zum Abschluss bedankt sich Wohlfahrt herzlich noch bei den Kameraden für ihren ehrenamtlichen Einsatz und fügt an: „Ansonsten nehmt mich einfach beim Wort und kommt mal wieder in die Kirche, die Predigten sollen auch nicht zu lange sein!“.
Knut Vieweger überbringt die besten Grüße von den Johannitern und den zusammen geleisteten Einsatz im vergangenen Jahr ein. „Die Einsatzanlässe, bei denen die Feuerwehr den Rettungsdienst ungestützt, wie zum Beispiel bei Tragehilfen, nimmt immer weiter zu“, so Vieweger.
In Namen der leitenden Notarztgruppe hier im Landkreis gibt dieser ebenfalls den Dank offiziell weiter.
Weiterhin weist Vieweger auch auf die besondere Verantwortung hin, die wir im Einsatzfall innehaben. So gab es vor einem halben Jahr einen Unfall bei einem Feuerwehreinsatz zur Unterstützung des Rettungsdienstes. Es kam zu einem tödlichen Unfall, bei einer Rettung einer Person aus dem zweiten Obergeschoss mit Drehleiter unter Einsatz einer Schleifkorbtrage ist diese Person abgestürzt.
Weitere vorläufige Ermittlungen ergaben, dass die übergewichtige Person sich nicht korrekt in der Schleifkorbtrage befand und nicht festgeschnallt gewesen sein soll.
Aus diesem Grund gibt Vieweger die offenen Worte mit: „… denkt immer daran, das ist kein Hobby was wir hier machen. Ich finde das immer schlimm, wenn dies mit einem Hobby gleichgestellt wird, der Eintritt und Austritt ist freiwillig, dazwischen ist Dienst. Diese besondere Verantwortung kann man nur gesund ausführen. Denkt nicht nur an eure körperliche, sondern auch die mentale Gesundheit, die immer mehr in den Mittelpunkt rückt. Achtet auf euch untereinander, nur gemeinsam können wir hier gut durchgehen! Das Ehrenamt besitzt kein Lohn, denn es ist unbezahlbar“. In diesem Sinne bedankt sich Knut Vieweger zum Abschluss seiner Grußworte nochmals bei den Mitgliedern für ihre geleistete Arbeit.
Im Anschluss folgten noch die Grußworte der gern gesehenen Abordnungen der Feuerwehren Neuenkirchen, Walsrode, und mit der weitesten Anfahrt nach Visselhövede die Feuerwehr Güstrow.
Zum Abschluss folgte noch der Dank vom Feuerwehrkameraden und Vorstandsmitglied der Reservisten-Kameradschaft Visselhövede Hans-Jürgen Vogt, für die Teilnahme der Feuerwehren Visselhövede an der im letzten Jahr stattgefundenen Blaulichtmeile auf dem Marktplatz. Ein weiterer persönlicher Dank folgte an den Feuerwehrkameraden Alexander Krüder für die Teilnahme an der Ehrenwache.
Auch Stadtausbildungsleiter Robert Rabe bedankt sich für die Hilfe und Unterstützung der Kameraden bei der letzten Truppmann-Ausbildung.
In den Schlussworten des Ortsbrandmeisters Thomas Renken wünschte dieser allen Kameradinnen und Kameraden noch einen schönen Abend und abschließend einen guten Heimweg.