Vom besseren 9-Sitzer zum Einsatzleitwagen

Visselhövede 10.06.2016 (sk). Als 2012 Ersatz für den 15 Jahre alten Kommandowagen, einen Ford Transit, seitens der Stadt Visselhövede beschafft werden musste, erwies sich dabei ein VW Crafter als passendes Angebot zur richtigen Zeit. Dieser wurde damals bei Volkswagen auf dem Firmengelände als VIP-Fahrzeug eingesetzt.

Dieses Fahrzeug, das zu einem Einsatzleitwagen ausgebaut werden sollte, stellte anfangs einen besseren 9-Sitzer mit Navigationssystem, Klimaanlage, Stand- und Sitzheizung sowie einem 6-Fach CD-Wechsler und schwarz getönten Scheiben dar.
Dies bot zwar einen positiven Unterhaltungs- und Komfortfaktor, den eine Freiwillige Feuerwehr in diesem Maße gar nicht gewöhnt war, aber in Richtung Einsatzleitwagen war allen Kameraden klar, dass noch einiges getan werden musste.

2016. Vier Jahre später an einem Donnerstagabend auf dem Visselhöveder Feuerwehrhof. Ortsbrandmeister Kai-Olaf Häring begrüßt die eingeladenen Gäste und Initiatoren, die in dieser Zeit den Ausbau des Fahrzeuges zum Einsatzleitwagen bisher begleitet und unterstützt haben.
So zählen zu den Unterstützern das Autohaus Wandler, die Unternehmensgruppe Hoyer, die DEA, Haustechnik Hoffmann und der Förderverein der Ortsfeuerwehr Visselhövede.
Zu den Initiatoren, welche erst die Umsetzung ermöglichten, gelten seitens der Stadt Visselhövede Mathias Haase, Klaus Twiefel und der Vorsitzende des Feuerwehr-Ausschusses Tam Ofori-Thomas.

Bisher konnten dank dieser, rund 10.000 Euro an Anschaffungen und Einbauten getätigt werden.
Darin sind die bis zu 300 ehrenamtlichen Arbeitsstunden der Visselhöveder Kameraden nicht mit eingerechnet.

Vor den Gästen zeigt Häring die Neuerungen auf, an denen die anwesenden Unterstützer maßgeblich mit beteiligt waren.

So bekam der eigentlich schwarz lackierte Crafter, zu der roten Folierung, noch ein ganz besonderes Schriftzug-Design verpasst, welches das knapp 6 Meter lange Fahrzeug mit getönten schwarzen Scheiben noch unverkennbarer werden ließ.
Dazu kam ein Regal, in dem ein eingebauter Kombidrucker und die Einsatzpläne aller größeren Visselhöveder Unternehmen, zum schnellen Zugriff, Platz gefunden haben.

Die Ausstattung mit einem weiteren Blaulichtbalken am Heck des Fahrzeuges, zur nötigen Absicherung, folgte. Diese Anschaffung war durch die Spende eines Kameraden zu verdanken, der sich sichtlich schwer tat berufsbedingt umzuziehen und somit die Feuerwehr Visselhövede zu verlassen.  
Sehr zu Freude der anwesenden Gäste, konnten die Kameraden den ehemaligen  Visselhöveder Klärwerksmeister und ehrenamtlichen Feuerwehrmann „Rudi“ Reichert, der mit diesem Blaulichtbalken ein sinnvolles Andenken hinterlassen hat, ebenfalls an diesem Abend begrüßen.

Weiterhin folgte eine maßgeschneiderte Alu-Regalkonstruktion, passend für Plastikboxen nach Euro-Norm, im “ begehbaren Kofferraum“ des Fahrzeuges sowie eine Markise, Umfeld-Beleuchtung und eine externe Stromeinspeisung.

Die Innenausstattung weist bisher zwei Einsatz-Laptops, einen mobilen Internet-Hotspot sowie diverses schnell einsetzbares Material in den Ablageboxen und ein komplett überarbeitetes Lichtsystem auf. Zwei Spannungswandler wurden hierfür in die Bordelektronik ebenfalls integriert.

Das sich das Fahrzeug in der Praxis jetzt schon beweisen kann, machte Ortsbrandmeister Kai-Olaf Häring ebenfalls klar. So wurde Anfang des Jahres das Projekt ELO (Einsatzleitung Ort) von ihm mit weiteren motivierten Führungskräften, nach Zustimmung des Stadtkommandos, ins Leben gerufen. Diese soll bei größeren Einsatzlagen im Stadtgebiet den zuständigen Einsatzleiter entlasten.
„Die Generalprobe der ELO fand auf der letzten Großübung beim Kinder- und Jugendwohnheim Pape statt“, so der Visselhöveder Ortsbrandmeister.

So kann die ELO vom Einsatzleiter angefordert werden und nimmt diesem unter anderen die sachgemäße Protokollierung oder seine weiteren Anforderungswünsche, wie z.B. das schnelle zur Verfügung stellen von PKW-Rettungskarten bei einem Verkehrsunfall, ab.
„Damit sich der Einsatzleiter komplett nur auf seine ohnehin schon fordernde Einsatzlage konzentrieren kann“, so Häring.

Das nun auch als ELW im Stadtgebiet geführte Fahrzeug, wird für eine noch funktionalere Verwendung weiterhin ausgebaut. So fehlt zum Beispiel noch die Anschaffung eines Aggregates, um auch über längere Zeit unabhängig von permanenter externer Stromversorgung an Einsatzstellen zu bleiben. 

Im Anschluss an die Vorführung wurden die Unterstützer seitens der Feuerwehr Visselhövede zum Dank noch auf frisches vom Grill und ein kühles Getränk eingeladen.