Mitgliederversammlung – Neues Jeddinger Feuerwehrhaus verzichtet auf fossile Energieträger

Jeddingen, 03.02.2023 (sk). Am Freitagabend fanden sich die Mitglieder der Feuerwehr Jeddingen im Jeddinger Hof unter der Leitung von Ortsbrandmeister Heiko Grünhagen zur Jahresmitgliederversammlung zusammen. Dieser konnte seitens der Politik und Verwaltung den Bürgermeister André Lüdemann, Jan Husmann vom Feuerwehrausschuss und den Ortsbürgermeister Henning Vollmer begrüßen.
Seitens der Feuerwehrschiene waren Abschnittsleiter und Feuerwehr-Verbandsvorsitzender Jürgen Runge sowie Stadtbrandmeister Kai-Olaf Häring anwesend.

Nach der Begrüßung bat Ortsbrandmeister Heiko Grünhagen die Versammlung sich eine Schweigeminute für alle bis heute verstorbenen Kameraden, seit der letzten stattgefundenen Mitgliederversammlung, in Gedenken zu erheben. Dieser nennt stellvertretend für die von uns gegangenen Kameraden den Bezirksbrandmeister a.D. Hans-Dieter Vollmer.

Die neue Schriftführerin im Jeddinger Ortskommando Kim Jaworski trägt die Niederschrift von der letzten Mitgliederversammlung 2020 vor.
Nach der Verlesung bedankt sich Jaworski bei ihrem Vorgänger Herrmann Bunke mit ein paar aufmerksam gedichteten Sätzen und einem kleinen Präsent. Bunke hatte zuvor das Amt des Schriftführers 35 Jahre inne.

Ortsbrandmeister Heiko Grünhagen geht zu Beginn seines Jahresberichtes auf  den Corona-Lockdown ein, der auch die Kameraden der Ortsfeuerwehr Jeddingen betroffen hat.
„Egal ob Homeoffice oder Lockdown, die Feuerwehr musste ihren gesetzlichen Auftrag nachkommen. Als sehr empfindlicher Teil der kritischen Infrastruktur galt es die Mannschaft zu schützen und dennoch in allen Lagen ein Einsatz durchführen zu können, immer mit Maske auf der Nase“, so Grünhagen. Weiterhin merkt dieser an: „Wer so eine FFP2-Maske im normalen Leben getragen hat, der weiß, was dies für Einschränkungen sind und kann sich ungefähr vorstellen, welche Belastung dies im Einsatz und Ausbildungsdienst ist.“
Erfreulich ist, dass der über die Stadtgrenzen hinaus bekannte und beliebte Sternnachtmarsch, der die letzten Jahre aufgrund der Coronalage nicht stattfinden konnte, wieder auf dem Dienstplan steht. Weiterhin geht der Ortsbrandmeister auf den ebenfalls immer bekannter werdenden Fackel- und Laternenumzug ein und dankt hier den Kameraden Wilfried Twiefel für das zur Verfügung stellen des besonders schönen Geländes.

Grünhagen teilt mit, dass man im abgelaufen Berichtszeitraum die dringend erforderliche Nachwuchsgewinnung noch nicht so voranbringen konnte wie es geplant war. Auch war das Vorhaben gesetzt, die Gründung einer Kinderfeuerwehr anzugehen. „Diese Themen wollen wir jetzt kurzfristig in Angriff nehmen und brauchen dringend neue Mitglieder“, so der Ortsbrandmeister.

Im weiteren Verlauf seines Jahresberichtes geht Grünhagen auf die Mitgliederstatistiken der vergangenen Jahre ein.
So hat man zum 31.12.2022 eine Gesamtmitgliederstärke von 67 Kameradinnen und Kameraden. Davon sind 36 in der Einsatzabteilung, davon 7 Kameradinnen. Die Altersabteilung zählt 31 Kameraden. Das Durchschnittsalter beträgt 38 Jahre.
Über zwei Neuzugänge Anfang des Jahres 2023 freute sich der Ortsbrandmeister mit den nach Jeddingen gezogenen Kameraden Tina und Torben Beutner.
„Trotz Corona und eingeschränkten Dienstbetrieb ist es uns in den vergangenen Jahren gelungen, fünf neue Kameradinnen und Kameraden in unseren Reihen begrüßen zu dürfen“, so Grünhagen.

Der Ortsbrandmeister stellt in seiner über einen Beamer projizierte Präsentation eine Alterspyramide der Kameraden der Ortsfeuerwehr Jeddingen dar. Er zeigt positiv auf, dass man an dieser erkennt, dass die Kameraden in allen Altersschichten gleichmäßig vertreten sind. „Ganz wichtig sei auch zu erkennen, dass bei den Kameraden, die wir haben, so schnell auch kein großer Schwung in die Altersabteilung übertritt in nächster Zeit“, so Grünhagen.

Nachfolgend dankt der Ortsbrandmeister als Überleitung zur Einsatzstatistik allen Arbeitgebern. „Die, so weit es die betrieblichen Belange ermöglichen, das Engagement der Visselhöveder Feuerwehren unterstützen und diesen ermöglichen, unsere Bevölkerung und Gäste zu jeder Tageszeit zu schützen“, so Grünhagen.

Im abgelaufenen Berichtszeitraum rückte man zu einigen Sturmeinsätzen aus und unter anderem einige Male zu einem Heilpädagogischen Heim in Stellichte, zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage. Hier glücklicherweise ohne weiter im Bereich der Brandbekämpfung vor Ort tätig werden zu müssen.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag 2021 ergab sich ein Einsatz in heute stattfindenden Lokalität, um den Keller auszupumpen.
„Einer der traurigsten Einsätze ergab sich am 23.07.2022, als uns der Weg in die Bremer Straße zum EDEKA-Markt führte und wir das Wohnhaus von Heiner Marquart öffnen mussten“, so Ortsbrandmeister Grünhagen mit bedrückter Miene. 

Im weiteren Verlauf nennt der Ortsbrandmeister die Einsatzstatistiken der letzten Jahr in Zahlen:
2020 ergaben sich 16 Einsätze, davon 1 Fehlalarm, 10 Brand- und 5 Hilfeleistungseinsätze.
2021 ergaben sich 12 Einsätze, davon 1 Fehlalarm, 6 Brand- und 5 Hilfeleistungseinsätze.
2022 ergaben sich 16 Einsätze, davon 1 Fehlalarm, 7 Brand- und 8 Hilfeleistungseinsätze.

Viele Stunden konnten wir im abgelaufenen Berichtszeitung nicht leisten. Dies war im Corona-Rahmen nicht möglich.
Im Abschluss des Jahresberichtes dankt der Ortsbrandmeister den Kameraden für die geleistete Arbeit und bittet auch den Dank an deren Familien weiterzugeben. Der wie in jedem Jahr passende abschließende Satz vom Ortsbrandmeister mit einem Augenzwinkern hierzu:
„Die Freiwillige Feuerwehr, die Männer und die Frauen, die kommen, wenn ihr Partner sie lässt.“

Im weiteren Verlauf der Versammlung folgten die Berichte der Funktionsträger.
So berichtete zum Beispiel der Gerätewart Stefan Bostelmann, dass das ehemalige TSF der Ortsfeuerwehr Nindorf in Eigenleistung zu einem Schlauchwagen mit 48 B-Schläuchen umgebaut wurde. Mit einem Schmunzeln fügte Bostemann noch hinzu, dass der 3,5 Tonner 75 PS-starke Ford Transit mit seiner Größe auch ein ideales Fahrzeug für dienstliche Transporter aller Art sei und somit die meisten gefahren Kilometer in der Wehr schaffe.

Es folgte im weiteren Verlauf der Punkt „Beförderungen“ indem der Stadtbrandmeister Kai-Olaf Häring stets zuvor seinen Bericht rückblickend und zu aktuellen Themen der Feuerwehren auf Stadtebene mitteilt.
So gibt es im Stadtgebiet aktuell zum 31.12.2022 nun 345 aktive Mitglieder. In der Altersabteilung 162 Mitglieder. 35 Jugendliche in den Jugendfeuerwehren und in der Kinderfeuerwehr.
Einsatzstunden auf Stadtebene:
2020 sind 1067 Stunden für Brandeinsätze, 341 Stunden für Hilfeleistung und 16 Stunden für Fehlalarme aufwendet worden.
2021 fielen 767 Stunden auf Brand- und 843 Stunden Hilfeleistungseinsätze. 25 Stunden sind ergaben sich durch Fehlalarme. 
2022 sind 883 für Brandeinsätze und 1683 Stunden Hilfeleistungen zusammen gekommen. Sturmtief Zeynep trägt hierbei erheblich Anteil daran. 162 Stunden kamen durch Fehlalarme zusammen.
Nach der Rede des Stadtbrandmeisters nahm dieser zusammen mit dem Ortsbrandmeister die Ernennungen und Beförderungen vor.

So wurde die Feuerwehrfrau-Anwärterin Ida Prill zur Feuerwehrfrau ernannt.
Zum Feuerwehrmann ernannt wurden ebenfalls: Thies Gerken und Paul Grünhagen. Die Ernennung erfolgte aufgrund des erfolgreichen Abschlusses des Truppmannlehrgang Teil 1.

Im Anschluss folgten die Ehrungen durch den Abschnittsleiter und Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Rotenburg Jürgen Runge.
In Anerkennung langjähriger erworbener Verdienste im Brandschutz und der technischen Hilfeleistung der Feuerwehren des Landes Niedersachsen wurden:

Stefan Bostelmann, Kai Dietrich Carstens, Kim Carstens und Christian Seidler für 25 Jahre geehrt.
Für Sage und Schreibe 50 Jahre wurden die Kameraden Dieter Carstens und Wolfgang Stöcken geehrt. Hierfür erhob sich die Versammlung in Anerkennung. Ortsbrandmeister Grünhagen bat im Anschluss die Anwesenden den Geehrten und Beförderten mit einem dreifachen „Gut, Wehr!“ zu gratulieren.  

In den Grußworten des Visselhöveder Bürgermeisters André Lüdemann teilt dieser mit, dass dieser nicht zurückblicken, sondern positiv nach vorne schauen möchte. „Bezüglich des Feuerwehrhauses wird sich zeigen, ob die Eröffnung im Sommer oder Herbst stattfindet.“  
Positiv fügt der Bürgermeister hinzu: „Das Feuerwehrhaus wird eines der wenigen sein, das komplett auf fossile Energieträger verzichten wird.“
Zum Ende seiner Rede dankt Lüdemann den Mitgliedern für ihr geleistetes ehrenamtliches Engagement.

Es folgten weitere Grußworte vom Feuerwehrausschussvorsitzenden Jan Husmann und Ortsbürgermeister Henning Vollmer, die unter anderem ihren Dank an die Kameraden für die geleistete Arbeit richteten.

In den Grußworten des Abschnittsleisters Jürgen Runge, der selbst in Jeddingen wohnt und in der Ortsfeuerwehr Mitglied ist, verzichtet dieser bewusst auf den Bericht auf Kreisebene und deren Zahlen. Stattdessen geht dieser auf ein ihm ernstes Thema ein.
Runge hat sich die letzten Wochen mit den Zahlen der Feuerwehr Jeddingen unter anderem in punkto Dienstteilnahme beschäftigt und stellt fest: „Das passt nicht!“ 
Hier nannte dieser die Funkübungen auf Stadtebene als Beispiel und erwartet hier mehr Teilnahme, da diese Übungen auch mühevoll von anderen Kameraden ausgearbeitet wurden. Desweiteren hofft der Abschnittsleiter, dass mehr Dienste stattgefunden haben, als in das digitale Dienstbuch der Verwaltungssoftware FeuerON übertragen wurden. 
Für den Punkt der derzeit einsetzbaren Atemschutzgeräteträger gegenüber den insgesamt verfügbaren Trägern zeigte Runge Verständnis, das es aufgrund der Coronalage nicht immer einfach war an Leistungsnachweisen teilzunehmen. Runge fasste allerdings direkt nach: „Das es ganz wichtig sei hier direkt nachzubessern.“ 
Jürgen Runge erwartet „in diesem Jahr sofort eine Steigerung bei der Dienstteilnahme“    
Bezüglich der Fertigstellung des Feuerwehrhauses denkt der Abschnittsleiter, dass die Fertigstellung auch die Moral der Mannschaft wieder heben wird  und sieht hier die Führung in der Verantwortung dieses Thema zu forcieren, damit es vorangeht.
Der Abschnittsleiter Jürgen Runge wünscht zum Schluss „uns noch einen schönen Abend“ und dankt den Kameraden.

Im Punkt Mitteilungen gibt Ortsbrandmeister Heiko Grünhagen bekannt, dass der Kamerad Rolf Twiefel zum April diesen Jahres in die Altersabteilung übertritt.

Nach der Schließung der Versammlung durch den Ortsbrandmeister Grünhagen, nutzte sein Stellvertreter Kai Carstens den Moment, um diesem für seine geleistete Arbeit in den letzten drei Jahren, in Form eines dreifachen „Gut Wehr“ durch die Versammlung, zu danken.