„Melder Nummer 28 meldet sich ab!“

Visselhövede, 31.07.15 (sk). Das war der Satz des Kameraden Rudi Reichert, der einen Tag mit gemischten Gefühlen zwischen Freude und Wehmut bei seiner letzten „Einsatzfahrt“ am Freitagabend in der Feuerwehr Visselhövede erlebt haben durfte, als er seinen Funkmeldeempfänger um kurz vor Mitternacht abschaltete.

Selten hat es ein Kamerad in der Feuerwehr geschafft in zweieinhalb Jahren, mit dem Eintritt im Februar 2013, in die Wehr so schnell Zuspruch und Vertrauen unter seines gleichen aufzubauen. Nun hat dieser zum 31. Juli die Feuerwehr verlassen, da er an einen neuen Ort, knapp 200 Kilometer entfernt, zieht.

So war doch die Skepsis anfangs noch groß. Es kommt ein neuer Kamerad in die Wehr der gleich einen LKW-Führerschein, nach Vorschlag durch die Stadtverwaltung, bekommen sollte.

Ein Plan der jedoch voll aufging, da er als Klärwerksmeister auch am Tage Einsätze als Fahrer der Einsatzfahrzeuge mitfahren konnte, für die eben dieser Führerschein benötigt wird.

Denn gerade zu Arbeitszeiten, wo die meisten ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte außerhalb von Visselhövede ihren Arbeitsplatz haben, war es unbedingt notwendig einen weiteren Klasse C Fahrer zu haben.

So gewann der Kamerad Rudi Reichert in der Funktion als Maschinist auch schnell eine Begeisterung für das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug, deren Besatzung auf der Rückfahrt von zahlreichen erfolgreichen Einsätzen nicht selten das Liedchen „Ein Hoch auf unseren Busfahrer!“ anstimmte. Auch bei vielen Ölspuren und einem Einsatz in Kettenburg, mit zuerst vermuteten Gasaustritt, konnte er ebenfalls mit seinem Fachwissen als Klärwerksmeister überzeugen.

Zu seinem letzten Tag in der Feuerwehr Visselhövede stand „zufällig“ für ihn, als Fahrer seines „Lieblingsautos“, noch eine letzte Fahrt in Rahmen einer Einsatzübung in Buchholz an.

Hier galt es als Maschinist des Fahrzeuges die Pumpen zur Sicherstellung der Wasserversorgung der Trupps noch ein mal zu bedienen und weiteres Einsatzmaterial für die Einsatzkräfte bereit zu halten, denn in dieser Einsatzsimulation brannte das Buchholzer Feuerwehrhaus und es wurde noch eine Person im Gebäude vermutet.

Nach dieser Übung erwarteten den Feuerwehrkameraden Rudi Reichert, wieder zurück am Feuerwehrhaus in Visselhövede, noch weitere Überraschungen von mehr als 30 ehrenamtlichen Feuerwehr-Männern und Frauen die zu seiner Einladung zu einem Abschiedsgrillen gefolgt sind.

Neben einer gerahmten Abbildung des HLF mit seinen Feuerwehrkameraden aus seiner Gruppe rundherum, gab es noch ein Modelbausatz das, wie sollte es auch anders sein, ein Feuerwehrauto war.

Aber auch Rudi Reichert hatte für eine Überraschung gesorgt, als er einen zweiten Blaulichtbalken für den Einsatzleitwagen präsentierte, den er der Feuerwehr Visselhövede spendete. Dieser wurde auch gleich mal probehalber auf das Fahrzeugdach gestellt.

Im Anschluss an das Grillen folgte noch eine kleine Bildershow mit einem Rückblick auf seine Zeit in der Feuerwehr mit seinem Kameraden vom Start in die Truppmann Ausbildung, bis zum letzten Laufen unter Atemschutz in der Brandsimulationsanlage in Schneeheide.

Um kurz vor Mitternacht war es dann soweit und wir behaupten das unser Kamerad sich sichtlich schwer tat zu verabschieden, den Melder auszuschalten und mit samt der Einsatzkleidung und Uniform an den Ortsbrandmeister zu übergeben.

Wir aber ebenfalls, deshalb sagen wir auch auf diesem Wege noch einmal „Danke Rudi“ für deinen Einsatz nicht nur im Einsatz und auf „Wieder“sehen!