Schneeheide, 17.05.14 (sk). Am Samstagmittag bekamen die Feuerwehranwärter es nach vielzähligen Theoriestunden das erste Mal mit dem praktischen Einsatz von Wasser und Übungslöschschaum zu tun.
Nach dem Antreten hieß es für die 18 neuen Anwärter und Anwärterinnen „Abfahrt nach Schneeheide“.
Auf dem Gelände der Brandsimulationsanlage angekommen, bot sich für die zukünftigen Einsatzkräfte vor ihren eigentlichen Praxisübungen die Chance Atemschutzgeräteträgern aus Gnarrenburg bei einer Türöffnung an der Anlage über die Schulter zu schauen.
Dies war ebenfalls eine passende Gelegenheit für den Stadtatemschutzgerätewart Hendrik Hußmann auch die mittlerweile für den Realeinsatz nicht mehr weckzudenkende Wärmebildkamera zu erklären.
Im Anschluss begann der Start der Praxisübung für die Anwärter.
Das Übungsszenario sah einen Waldbrand vor, der sich an einem Güterbahnhof befand.
Da das „Feuer“ droht auf einen Kesselwagen mit Gefahrgut und einem ebenfalls auf dem Gelände befindlichen Gastank überzugreifen, werden neben den Ablöschen des Feuers auch Einsatzkräfte für die Kühlung der Objekte benötigt.
Bevor es losging wurde die Funktionsweise eines Fallmantelhydranten sowie des Hohlstrahlrohres erklärt.
Danach wurden die Anwärter wurden in zwei Gruppen eingeteilt.
Die erste Gruppe kümmerte sich um die Verkehrssicherung, indem sie die Einsatzstelle kenntlich absperrten. Dies ist für Einsätze an und auf Straßen eine der ersten Maßnahmen die von Feuerwehreinsatzkräften war genommen werden muss, um für die Sicherheit Ihrer Kameraden bei ihrer teilweise lebensrettenden Arbeit zu sorgen.
Die zweite Gruppe führte zur gleichen Zeit den Aufbau der Wasserversorgung und Wasserabgabe durch, bei der Sie nach dem Absperren der Einsatzstelle von der ersten Gruppe unterstützt wurde.
Als Maschinist stellte sich freundlicherweise der Feuerwehrkamerad Thorben Beutner zur Verfügung.
Insgesamt waren vier C-Rohre und ein B-Rohr mit und ohne Stützkrümmer im Einsatz. Dabei wurde die Sicherung der und Handhabung der Verteiler und Strahlrohre geprobt.
Auch das Abnehmen des Mundstückes um Strahlrohr, auf Anweisung, wurde durchgeführt.
Hierbei wurde den Anwärtern erklärt, dass die Abnahme des Mundstücks zu einer erhöhten Wasserabgabe führt.
Dies kann zu einer noch nicht ausreichenden Wasserversorgung führen und andere Trupps z.B. in einem brennenden Gebäude befinden in Bedrängnis führen.
Nach dem Rückbau der Wasserversorgung bis zum ersten Verteiler begann die Unterweisung in den Aufbau eines Schaumangriffs, durch den Stadtausbildungsleiter Robert Rabe. Der Schaumangriff wird zum Beispiel bei brennenden Containern eingesetzt, da dies eine schnelle und effektive Methode ist, das Feuer durch eine Schaumschicht zu ersticken, da diesem der Sauerstoff entzogen wird.
Nach dem Rückbau der kompletten Einsatzmittel konnte ein positives Fazit gezogen werden. Zwar war die komplette Brandstellenpraxis mit Besichtigung der Brandsimulationsanlage etwas zeitaufwendiger als angenommen, bot allerdings erstmalig in der Truppmannausbildung wohl eine sehr umfangreiche und interessante Vorbereitung für den Einstieg in die Feuerwehrlaufbahn.