(sm, sk, jh) Visselhövede 10.Oktober 2015. Am Samstagmorgen gegen 8:30 Uhr kam es zu einem LKW-Brand auf dem Firmengelände der Firma Hoyer nahe der Gasabfüllrampe und Lagerstelle für Gasflaschen.
Durch explodierende Gasflaschen die auf dem LKW standen, griff das Feuer auf weitere Teile des Gebäudes über. Durch die enorme Hitzestrahlung kam es zu weiteren Explosionen von Gasflaschen. Einige der unter Druck stehenden brennenden Gasflaschen schlugen in der Werkstatthalle ein.
Mitarbeiter hatten noch versucht, Lkw aus dem Gefahrenbereich zu retten und verunglückten dabei.
Zu allem Überfluß kam es außerhalb des Firmengeländes auch noch zu einem Gefahrgutunfall. Der Fahrer eines Gefahrgut-LKWs mit Chlorwasserstoffsäure, hat im Wendehammer des Gewerbegebietes einen Unfall verursacht.
Durch den massiven Löschwasserbedarf für Brandbekämpfung und Kühlung brach das Hydrantennetz zusammen, so dass Löschwasser über weite Strecken herangeführt werden musste. Regenrückhaltebecken, Absetzbecken und Zisternen wurden angezapft. Bis zur Kaserne Lehnsheide wurden mehrfache Schlauchleitungen aufgebaut. Insgesamt wurden etwa 8000 Meter verlegt.
Vier Leitungen mussten quer unter einer Bahnlinie verlegt werden. Um auch hier trotz des Zugverkehrs sicher zu arbeiten, musste die Einsatzleitung telefonische Rücksprache mit der Deutschen Bahn halten.
Dieses Szenario war glücklicherweise nur eine Großübung. Eine Übung in einer Größenordnung, wie es sie in der Visselstadt noch nie gegeben hat.
Am Ende waren die neun Feuerwehren der Stadt Visselhövede, die benachbarten Feuerwehren Bomlitz, Stellichte, Neuenkirchen und Delmsen aus dem Heidekreis, die Kreisfeuerwehrbereitschaft Nord aus dem Heidekreis sowie die Feuerwehrbereitschaft ROW-Süd, die Technische Einsatzleitung ROW und die Johanniter-Unfallhilfe mit über 300 Einsatzkräften vor Ort.
Geübt wurde die komplette Bandbreite der Leistungsfähigkeit der Feuerwehren: Brandbekämpfung, Menschenrettung, technische Hilfeleistung, Wasserförderung, Gefahrguteinsatz.
Die Fachzüge Logistik der Landkreise Heidekreis und ROW nahmen in der Kaserne Lehnsheide ihre beiden Feldküchen in Betrieb und bereiteten den Einsatzkräften ein reichhaltiges Mittagessen zu: Kassler, Bratwurst, Sauerkraut, Kartoffelpüree und Kaffee standen nach Abschluß der Einsatzlagen bereit.
Gegen 14:00 Uhr konnte der Rückbau begonnen werden. „Die Feuerwehrkameraden haben beachtliches geleistet. Natürlich gab es hier und da den ein oder anderen Patzer, aber wäre der nicht da, bräuchte man nicht üben“ so stellvertretender Stadtbrandmeister und Hauptplaner der Übung Kai-Olaf Häring.
„Die Zusammenarbeit über die Kreisgrenzen hinweg hat gut geklappt. Unser Dank gilt der Firma Hoyer, die ihr komplettes Firmengelände zur Verfügung stellte und ohne deren Unterstützung so eine Übung gar nicht möglich gewesen wäre.“ so Häring weiter.
Weiterhin bedanken sich die Planer bei den Unternehmern im Gewerbegebiet für die Geduld und etwaige Behinderungen sowie bei der Bundeswehr und der Deutschen Bahn sowie die Stellmöglichkeit für die Einsatzleitung auf dem Gelände der Firma Nehlsen.
Einige Vertreter der Feuerwehrführung aus beiden Landkreisen waren anwesend, um sich vor Ort ein Bild von der Lage und der Leistungsfähigkeit der Feuerwehren zu machen.
Pressebericht und zusätzliches Fotomaterial in Zusammenarbeit mit Stephan Meier, Kreisfeuerwehrsprecher Soltau, Brandabschnitt Nord.