Jeddingen, 02.02.2023 (sk). Nein, dies ist kein Rechtschreibfehler. Auf diesen neuen Namen, für den über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Jeddinger Sternnachtmarsch, ging Ortsbrandmeister Heiko Grünhagen am Freitagabend auf der Mitgliederversammlung der Feuerwehr Jeddingen ein. Was die „8“ im Namen mit dem zukünftigen Sternnachtmarsch und dem neuen Feuerwehrhaus zu tun hat, wird in diesem Bericht erläutert. Zuvor allerdings begrüßte der Ortsbrandmeister seine Kameradinnen und Kameraden, sowie seitens der Politik und Verwaltung den Feuerwehrausschussvorsitzenden Jan Husmann und den Ortsbürgermeister Henning Vollmer. Seitens der Feuerwehrschiene konnten Abschnittsleiter und Feuerwehr-Verbandsvorsitzender Jürgen Runge und Stadtbrandmeister Kai-Olaf Häring begrüßt werden.
Nach der Begrüßung bat Ortsbrandmeister Heiko Grünhagen die Versammlung, sich für eine Schweigeminute für alle bis heute verstorbenen Kameraden, seit der letzten stattgefundenen Mitgliederversammlung, in Gedenken zu erheben. Dieser nennt stellvertretend für die von uns gegangenen Kameraden Heinrich Benien und Herrmann Buse.
Die Schriftführerin Kim Jaworski trug die Niederschrift von der letzten Mitgliederversammlung 2023 vor. Nach dieser wurde die Versammlung für ein gemeinsames Essen unterbrochen.
Ortsbrandmeisters Heiko Grünhagen ging in seinem Jahresbericht des letzten Jahres am Anfang auf den Krieg in der Ukraine und dem Nahen Osten und dem Leid der Menschen, sowie die wirtschaftliche Lage und das Unwetter bedingt durch die Klimaveränderungen ein.
Trotz der alltäglichen Meldungen freut es den Ortsbrandmeister weiterhin eine starke Feuerwehr in Jeddingen zu führen und dass immer mehr Frauen den Weg in die Feuerwehr finden.
Im weiteren Verlauf geht Grünhagen auf die Mitgliederzahlen ein. So ist die Gesamtstärke bei 67 Kameraden, davon 30 in der Altersabteilung. Die 37 aktiven Kameraden mit einem Durchschnittsalter von 37 Jahren teilen sich auf in 8 Kameradinnen und 29 Kameraden. Als Neuzugang konnte im letzten Jahr Kamerad Simon Rauch begrüßt werden. In puncto Nachwuchsgewinnung ist der Gedanke einer Kinderfeuerwehr weiterhin bestehend. So teilt der Ortsbrandmeister mit, dass: „Es ist erfreulich, dass der Druck aus den eigenen Reihen kommt, dass wir uns in dieser Richtung weiterentwickeln wollen“. Die Mitgliederzahlen seien auf einem konstanten Niveau, darauf ausruhen wolle sich Grünhagen allerdings nicht. Weiterhin dankt der Ortsbrandmeister den Arbeitgebern, die ihre Mitarbeiter im Einsatzfall freistellen, damit der Brandschutz stets sichergestellt ist.
Bezüglich der Einsatzstatistik 2023 ist die Jeddinger Ortsfeuerwehr zu 18 Einsätzen alarmiert worden. Diese unterteilten sich in 7 Brand- und 10 Hilfeleistungseinsätze. Grünhagen ging hier chronologisch, von Januar bis Dezember, auf jeden der Einsätze des letzten Jahres kurz ein.
Neben einem Sturmtief am 12. Juli 2023, gab es neben Verkehrsunfällen auch am 11.09.2023 einen „Klassiker in der Sommerzeit, Einsatz durch Bunsenbrenner zum Unkraut jäten“, so Grünhagen. Am 05.10.2023 folgte dem ein weiterer Klassiker mit „Katze auf Baum“ im Ortsteil Hof Tadel. Dieser für den Alarmierenden kostenpflichtige Einsatz, bei dem auch eine vierteilige Steckleiter nicht genügte, um die Katze zu erreichen, endete mit der Anforderung der Drehleiter aus Walsrode. Einsatztechnisch endete das Jahr bedingt durch das Hochwasser in Rotenburg Wümme mit einer Sonderlage „Sandsäcke füllen“ und am 30.12.2023 mit der Alarmierung „F2 brennt Schuppen“ in Jeddingen. In einem Anbau sind Kisten in Brand geraten. Diese konnten zügig abgelöscht werden, sodass eine weitere Ausbreitung auf den Schuppen erfolgreich unterbunden werden konnte.
Grünhagen fuhr abschließend in seinem Bericht mit geleisteten Diensten des letzten Jahres fort, wovon dieser einige nannte. Darunter ein gemeinsamer Dienst mit den Nindorfer Kameraden im Februar, bei dem der Umgang mit dem hydraulischen Rettungsgerät des Jeddinger Löschfahrzeuges geübt worden war. Neben diversen Eigenleistungen am Jeddinger Feuerwehrhaus im letzten Jahr, fand auch der über die Stadtgrenzen bekannte „Jeddinger Sternnachtmarsch“ erneut statt.
Er dankt den Kameradinnen und Kameraden für die geleistete Arbeit und gibt zuletzt noch einen Ausblick auf 2024 mit einer Liste von einigen Veranstaltungen.
So stehen in den nächsten Wochen noch ein paar Eigenleistungen an, sodass Ende April, Anfang Mai dieses Jahres das Beziehen des neuen Feuerwehrhauses wahrscheinlich ist. „Es soll nicht eine große Einweihungsfeier geben, sondern mehrere Veranstaltungen, um Leben zum Feuerwehrhaus zu bekommen“, so Grünhagen. Plan und Ziel ist es, mehrere Möglichkeiten zu geben, das neue Feuerwehrhaus in Rahmen dieser Veranstaltungen, zu besichtigen. Für die Jeddinger und alle Interessierten.
Weiterhin wird die Orientierungsfahrt am 06. April dieses Jahr von der Ortsfeuerwehr Jeddingen ausgerichtet.
Am 01.09.2024 wird die „Feuerwehr bewegt“-Fahrradtour in Jeddingen stattfinden. Abschnittsleiter Jürgen Runge ergänzt hier um ein paar Punkte: „Hier werden zwei Strecken von 40 und 60 km geboten, mit mehreren Verpflegungsrationen auf den Strecken, samt Mittagessen durch die Küche der Kreisfeuerwehrbereitschaft, Kaffee und Kuchen wird es dann im Anschluss am Feuerwehrhaus geben“.
Für Oktober steht, mit dem 12.10.2024 der derzeit neu in Ausarbeitung befindliche Stern8marsch an. „Das heißt, wir werden den Marsch in Form einer Acht durchführen. Dort wo die Acht sich in der Mitte trifft, da ist das Feuerwehrhaus.“ Es werden dann zwei Halbkreise als Route begangen, in deren Mitte das Feuerwehrhaus als Brause- und Verpflegungsstation steht. Man erwartet, dass der Ablauf (bis die letzten Gruppen bis zur abschließenden Siegerehrung wieder eingetroffen sind) damit etwas zügiger geht, es mit mehr Abwechslung interessanter gestalten und man auch was anderes zum Essen anbieten kann.
Im weiteren Verlauf folgten die Berichte der Fachwarte, darunter vom Gerätewart Stefan Bostelmann, Atemschutzbeauftragter Claas Runge und Kassenwart Nils Schumacher. Letzterer bedankt sich bei der Familie Carstens für das zur Verfügung stellen der Hallen beim Sternnachtmarsch.
Im Tagesordnungspunkt Wahlen durfte sich die einstimmig gewählte Kameradin Tina Beutner über ihr neues Amt als Kassenprüferin freuen, bevor es zum nächsten Punkt des Abends mit „Verleihung von Dienstgraden und Ehrungen“ weiterging. So wurde Tina Beutner zur Oberfeuerwehrfrau und Paul Grünhagen zum Oberfeuerwehrmann befördert.
Abschnittsleiter und Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Rotenburg, Jürgen Runge, ging vor den Ehrungen in seiner Rede, neben Einsatz und Mitgliederstatistik auf Kreisebene ein und teilte mit, dass die Zahl der Türöffnungen immer mehr werden. Dies betrifft neben den Städten und den größeren Ortschaften auch die kleineren Orte, „sodass die Selbsthilfe scheinbar immer weniger wird“. Runge brachte ebenfalls weitere Themen mit, welche das Feuerwehrgeschehen auch im Stadtgebiet Visselhövede in den nächsten Jahren betrifft. So zum Beispiel soll eine neue Feuerwehr-Uniform kommen seitens des Landes Niedersachsen, so Runge und „rät dazu, keine blauen Hemden mehr zu kaufen“. Diese wird in Zukunft mit weißen Hemden getragen. Weiterhin wird die modulare Grundlagenausbildung kommen, bei der z.B. Truppführer-Lehrgänge nicht mehr am Niedersächsischen Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz (früher Landesfeuerwehrschule) ausgebildet werden, sondern diese Aufgaben nun hin auf Kreis- und Kommunalebene verlagert werden.
Zum Ende seiner Rede dankt Abschnittsleiter Jürgen Runge für die Unterstützung bei der Kreisbereitschaftsübung, die in Lehrden dieses Jahr stattgefunden hat, sowie für den Einsatz der Feuerwehr, insbesondere bei der Sonderlage durch das Hochwasser zur Unterstützung der Rotenburger Kräfte beim Sandsack füllen. Nach der Rede folgte der Punkt Ehrungen durch Runge als Verbandsvorsitzenden.
In Anerkennung langjähriger erworbener Verdienste im Brandschutz und der technischen Hilfeleistung der Feuerwehren des Landes Niedersachsen wurden: Nils Schumacher für 25 Jahre geehrt. Für 60 Jahre der Feuerwehrkamerad Jürgen Oelfke.
Für Sage und Schreibe 70 Jahre wurde der Kamerad Helmut Scheele geehrt. Hierfür erhob sich die Versammlung in Anerkennung. Ortsbrandmeister Grünhagen bat im Anschluss die Anwesenden den Geehrten und Beförderten mit einem dreifachen „Gut, Wehr!“ zu gratulieren.
Im weiteren Verlauf folgten die Grußworte der Gäste.
Feuerwehrausschussvorsitzender Jan Husmann überbringt Grüße und Dank von Stadt- und Verwaltung, die aufgrund von Krankheitsfällen an dieser Versammlung weniger vertreten war. Er dankte für die geleisteten Dienste und Einsätze, besonders bei den Kameraden, die zu Weihnachten im Matsch gestanden und Sandsäcke gefüllt haben. „Das sei nicht selbstverständlich“.
Weiterhin ging Husmann auf ein gemischtes Zwischenfazit zum Feuerwehrbedarfsplan ein. Das nächste Fahrzeug, was nach der nun erfolgten Zusage für das Löschfahrzeug für die Ortsfeuerwehr Visselhövede stehe, ist das Jeddinger Löschfahrzeug, welches das über 30 Jahre alte bestehende ablösen soll.
Abschließend richtet Jan Husmann neben seinem Dank an die Jeddinger Kameradinnen und Kameraden, seinen Dank an die Stadtpressesprecher Sebastian Kurz und Jonas Hermonies für ihre gute Presse- und Öffentlichkeitsarbeit auf Stadtebene.
Ortsbürgermeister Henning Vollmer dankt in seinen Grußworten den Kameraden und wünscht diesen, dass diese von allen Einsätzen stehts heile nach Hause kommen.
Gegen 22:10 Uhr schloss Ortsbrandmeister Heiko Grünhagen, nach dem Dank an seine Kameradinnen und Kameraden für die geleistete Arbeit, die Versammlung, wie im jeden Jahren, mit den Worten: „Und habe ich es nicht gut gemacht, so habe ich es doch wenigstens zu Ende gebracht!“