Stadtgebiet, 20.09.2025. (he.h). Am vergangenen Samstag gab es für die Mitglieder der Ortsfeuerwehr Visselhövede eine andere Form des Übungsdienstes. Unter der Planung des stellvertretenden Ortsbrandmeisters Florian Pahl stand dieser Tag ganz im Zeichen der technischen Hilfeleistung, und so fanden sich mehrere Übungslagen und Ausbildungen auf dem Dienstplan wieder.
Am Morgen trafen sich die Mitglieder der Einsatzabteilung. Nach einer kurzen Vorstellung des Tagesablaufs begann kurz darauf auch schon die Einweisung in neue Einsatzgerätschaften.
Der neu angeschaffte Ladesimulationsstecker für Elektrofahrzeuge, der Leiterverbindungsbock sowie die Druckplatten für die hydraulischen Rettungszylinder wollten kennengelernt und ihre Funktionsweise erklärt werden.
Ohne Pause ging es an die Einteilung der Fahrzeuge für die erste Einsatzübung. Diese führte zur Nachbarwehr nach Kettenburg, die für den heutigen Tag eine Übungslage in der Kettenburger Kiesgrube vorbereitet hatte. Die angenommene Lage war, dass zwei Personen verunfallt waren. Da vor Ort der genaue Unfallstandort nicht ermittelt werden konnte, begann die Übung mit der Suche nach dem Einsatzort, die sich im unübersichtlichen Gelände als anspruchsvolles Unterfangen herausstellte.
Mit dem Auffinden der verunfallten Personen ging es für die Einsatzkräfte fordernd weiter. Es galt nun, zwei Personen sicher aus einem Steilhang zu retten. Nach dem Sichern der Situation und dem Herstellen eines Standplatzes zur Vorbereitung der Rettung erfolgte diese mittels Schleifkorbtrage hangaufwärts.
Im Anschluss an die Übungsnachbesprechung und das Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft ging es zurück zum Feuerwehrhaus nach Visselhövede, wo bereits das gemeinsame Mittagessen bereitstand. Die Mittagspause gab noch einmal Raum für konstruktives Feedback und kameradschaftlichen Austausch, bevor es auch schon wieder an die Besetzung der Fahrzeuge zur zweiten Übungslage des Tages nach Ottingen ging.
Dort hielten die Ottinger Kameraden eine technisch anspruchsvolle Übungslage bereit. Das angenommene Szenario war, dass eine Person bei Sägearbeiten an einem Holzpolter zwischen den schweren Stämmen eingeklemmt wurde, als dieser ins Rutschen geriet. Doch nicht genug des Unglücks: Der Helfer des Verschütteten befand sich in einer Zwangslage in mehreren Metern Höhe.
Mittels Schleifkorbtrage und Steckleiter konnte der Helfer schonend, aber zügig durch die Besatzungen des Rüstwagens sowie des Gerätewagens gerettet werden. Die Besatzungen der Fahrzeuge standen außerdem zur Unterstützung des Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugs und der Rettung der eingeklemmten Person bereit. Umfangreiche Sicherungsmaßnahmen sowie der Einsatz von hydraulischem Rettungsgerät führten zum Erfolg, und die angenommene, eingeklemmte Person konnte aus ihrer Lage befreit werden.
Die Zeit für eine Nachbesprechung und den Austausch mit den Ottinger Kameraden, die die Übungslage vor- und nachbereiteten, war knapp bemessen, denn in Dreeßel warteten bereits die Kameraden der Ortsfeuerwehr Jeddingen mit der dritten und letzten Übungslage des Tages.
Auf einem landwirtschaftlichen Betrieb kam es zu einem Unfall mit zwei beteiligten landwirtschaftlichen Fahrzeugen, bei dem drei Personen unter Last und Fahrzeugen eingeklemmt waren. Wenngleich zwei der drei Personen zeitnah mit Hydraulikheber und Hebekissensatz befreit werden konnten, stellte sich die Rettung der unter dem Hinterrad eines landwirtschaftlichen Fahrzeugs mit Anbaugerät eingeklemmten Person als schwieriges Unterfangen dar. Hier zeigten sich die Kameraden aus dem Kernort dankbar für die Tipps und Hinweise des Landwirts vor Ort zum Umgang mit solchen Fahrzeugen.
Nach der dritten und letzten Übung des Tages galt es noch ein letztes Mal, die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge wiederherzustellen und im Anschluss den Tag gemeinschaftlich Revue passieren zu lassen. Alle waren sich einig, dass es ein lehrreicher, gelungener und vor allem spaßiger Samstag war, der in dieser Form sicher nicht der letzte gewesen sein wird.
Da es für jede Übungslage neben der nötigen Kreativität auch immer einer gründlichen Vorbereitung bedarf, geht noch einmal ein Dank an die Kameraden aus Kettenburg, Ottingen und Jeddingen, die die Kameraden aus Visselhövede vor andere Herausforderungen stellten und zu einem rundum gelungenen Tag beitrugen.
Text & Fotos: Ortsbrandmeister Ortsfeuerwehr Visselhövede Hendrik Husmann










