Dachstuhlbrand stellt sich als Schornsteinbrand heraus

Datum: 12.01.2018 um 21:12 Uhr
Alarmierungsart: Digitaler-Melde-Empfänger
Einsatzart: Brandeinsatz 
Einsatzort: Visselhövede
Einheiten und Fahrzeuge:


Einsatzbericht:

Visselhövede, 12.02.18. Nachdem das Jahr mit zwei Brandmeldeanlagen „ruhig“ begann kam, neben der brennenden Lok im Holzverladebahnhof heute Vormittag, nun am Abend um 21:12 Uhr eine Alarmierung zum  „F2 – Dachstuhlbrand“ gemäß Melder-Text auf die Visselhöveder Kameraden hinzu.

Auch dieser Einsatz sollte aber dankenswerterweise kleiner ausfallen als angenommen.

Ein aufmerksamer Nachbar hatte auf seinen Balkon von der Dammstraße aus einen regen Funkenflug auf einen der Hausdächer Richtung Saarlandweg wahrgenommen.
Beim Eintreffen in der Straße konnte auf Sicht ein Schornsteinbrand bei einem der Häuser angenommen werden. Bei der Sichtung des Schornsteins im Haus wurde diese Annahme bestätigt. Die Wärmebildkamera wurde zusätzlich zur Kontrolle der Zwischendecken und Wände auf versteckte Glutnester durch die erhöhte Erhitzung rund um den Schornstein hinzugezogen.

Da die Hitze sich im Abschnitt des Dachbodens mit Holzboden am Schornstein staute wurden vor der Öffnung der dortigen Schornsteinklappe rund um diese nasse Handtücher gelegt.  So soll die Gefahr vermieden werden beim Öffnen mögliche entgegenkommende Glut auf dem Boden zu einwirken zu lassen.

Ein Trupp mit ausgestatten Schornsteinfegerset vom Tanklöschfahrzeug positionierte sich nun auf den Dachboden und ein weiterer Trupp im Keller des Gebäudes an einer weiteren Klappe. Mittels Funkgeräten wurde sich abgesprochen wann oben die Klappe zum entfernen des festgesetzten Rußes mittels Schornsteinfeger-Werkzeug geöffnet und geschlossen wird. Dies hat den Hintergrund das der Trupp im Keller bei der Kontrolle ob Ablagerungen unten angekommen sind, diese nicht unkontrolliert abbekommt.

Der Schornsteinfeger wurde während dieser Maßnahmen den Schornstein wieder frei zu bekommen um den Hitzestau aufzulösen ebenfalls alarmiert. Dieser übernahm beim Eintreffen die weiteren Maßnahmen und führte die Nachkontrolle durch.

Die 24 Einsatzkräfte der Feuerwehr konnten somit die Rückfahrt zum Feuerwehrhaus antreten. Im Einsatz befanden sich, neben  dem Abschnittsleiter Jürgen Runge, dem Stadtbrandmeister Heiko Hermonies  und dem Einsatzleiter und Visselhöveder Ortsbrandmeister Kai-Olaf Häring ebenfalls der Rettungsdienst und die Polizei.

Unser Tipp: Wenn Bewohner einen Schornsteinbrand vermuten, sollte auf keinen Fall Wasser aktiv zum „löschen“ verwendet werden. Aufgrund der Hitze im Schornstein würde sich 1 Liter Wasser in ca. 1700 Liter Wasserdampf ausbreiten und somit den Schornstein im schlimmsten Fall samt der Glut schlagartig durch den Druck auf engen Raum auseinandersprengen!

Grundsätzlich bei der Annahme eines Schornsteinbrandes umgehend die 112 wählen und die Feuerwehr alarmieren. Als weitere Maßnahme dazu können bereits Möbelstücke am Schornstein abgerückt werden und leicht nasse Handtücher zur passiven Kühlung rund um den Boden am Schornstein von außen gelegt werden.

Ein Schornsteinbrand kann durch anfänglichen Funkenflug auf dem Dach wahrgenommen werden. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass im Haus ein leichter anfänglicher Brandgeruch/Rauch entsteht und die Tapeten oder Möbel entlang des Schornsteins leichte Merkmale von übermäßiger Hitzeeinwirkung aufzeigen.